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Berlin: Kein Ärzteboykott in der Mark

Trotz geringen Honorars wollen Mediziner impfen

Potsdam - Anders als in Berlin startet in Brandenburg die landesweite Impfung gegen die Schweinegrippe ohne Debatten und Blockaden durch Ärzte wegen der Honorierung. „Alle Vereinbarungen sind unter Dach und Fach“, erklärte Gesundheitsstaatssekretär Winfried Alber am Freitag in Potsdam. „Brandenburgs Ärzten geht es nicht um Geld“, sagte Hans-Joachim Helming, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Zwar kritisiert auch hier die Kassenärztliche Vereinigung die vom Bund vorgegebene 5-Euro-Erstattung pro Impfung als „nicht kostendeckend“, zumal eine normale Grippeschutzimpfung mit 7,28 Euro veranschlagt wird, ohne zusätzlichen Beratungsaufwand wegen Pandemieängsten. Aber es werde sich kein Arzt verweigern, die Impfungen vorzunehmen, sagte Helming.

Die Impfaktion läuft hier nach einem zwischen Land, Kommunen, Kassen, Ärzteschaft und Apotheken abgestimmten Stufenplan ab: Das geschieht in drei Wellen, da das bestellte Kontingent des Impfstoffes Pandemix von 1,5 Millionen Dosen, ausreichend für 30 Prozent der Bevölkerung, nur schrittweise geliefert wird. Wie Alber erläuterte, beginnt am kommenden Montag die Impfung von „Schlüsselpersonen“ mit häufigem Kontakt zu anderen Menschen wie Polizisten, Mitarbeitern von Gesundheitseinrichtungen und Feuerwehrleuten, was in etwa drei Wochen beendet sein soll. In einer zweiten Stufe sollen ab Ende November Kinder, chronisch Kranke, Diabetiker, HIV-Infizierte und andere Risikogruppen geimpft werden. Dazu zählen auch Schwangere, für die ein anderer Impfstoff bestellt wird. Für alle anderen Brandenburger beginnen die Impfungen laut Alber dann „im Dezember“, und zwar bei den Hausärzten, die den Impfstoff über die Apotheken geliefert bekommen. Falls er nicht reicht, will das Land nachordern. In Brandenburg gibt es bisher 551 Fälle der „Neuen Influenza“. thm

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