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Berlin: Kein genereller Wachschutz in Bussen

BVG lässt aber Orte, wo sich Übergriffe häufen, besonders überwachen

Die BVG wird trotz der brutalen Attacken der vergangenen Wochen auf Bus und Straßenbahnfahrer keinen generellen Wachschutz für die Fahrer einführen. Überwacht würden aber bestimmte Orte zu bestimmen Zeiten auf bestimmten Linien, von denen man wisse, dass sich dort Vorfälle häuften, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz gestern. Wo sich solche Orte befinden, sagte sie nicht.

Die BVG-Mitarbeiter seien in Zivil oder mit Dienstkleidung unterwegs, so Reetz weiter. Dabei habe sich gezeigt, dass schon allein das Auftreten in Dienstkleidung potenzielle Täter abgeschreckt habe. Weitere Einzelheiten wollte Reetz auch hier nicht nennen. Der Einsatz beschränke sich aber nicht auf Busse und Straßenbahnen, sondern erfolge auch auf den Bahnhöfen der U-Bahn. Von dort hat sich die Polizei aus den regelmäßigen gemeinsamen Streifen mit BVG-Mitarbeitern zurückgezogen. Sie unternimmt jetzt nur noch Schwerpunkteinsätze.

Rund 150 Übergriffe auf BVG-Personal gibt es pro Jahr. Die Zahl sei, so Reetz, seit einigen Jahren konstant. Zugenommen habe aber die Brutalität. In jüngster Zeit wurden zwei Fahrer angegriffen und verletzt, weil sie Fahrgäste auf freier Strecke nicht ein- oder aussteigen ließen, was diese verlangt hatten. Nach den Vorschriften ist dies gar nicht gestattet; die Fahrer dürfen nur an den Haltestellen die Türen öffnen.

Zuletzt hatte deshalb am Sonntag früh ein Mann mit einem Stein auf einen Straßenbahnfahrer eingehauen, als dieser sein Fahrzeug verlassen hatte. Vor wenigen Tagen hatten mehrere Männer sogar einen Busfahrer in Kreuzberg aus dem Fahrzeug gezerrt und dann verprügelt, weil der BVGer die Männer zuvor nicht auf freier Strecke in seinen Bus steigen ließ. kt

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