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Berlin: Kein Platz mehr fürs Riesenrad

Britischer Mäzen stoppt Projekt am Technikmuseum

Die Pläne für das Riesenrad am Gleisdreieck sind vom Tisch. Ursache dafür sind in erster Linie nicht die Querelen um das Projekt (wir berichteten), sondern die Verhandlungen der Senatskulturverwaltung und dem Deutschen Technikmuseum mit einem Mäzen aus England.

Dieser hatte sich bereit erklärt, nach seinem Tod nicht nur einen beträchtlichen Teil seines privaten Vermögens, sondern auch seiner technischen Sammlung dem Museum am Gleisdreieck zur Verfügung zu stellen. Einzige Bedingung: Es dürfe in der Nachbarschaft des Museums kein Riesenrad geben. Jetzt hat der Mann sich offenbar umentschieden: Aus Behördenkreisen verlautete, dass der Mäzen sich nunmehr bereit erklärt habe, schon jetzt eine große Summe zu zahlen, um die Grundstücke zu kaufen, die das Technikmuseum für seine geplante Erweiterung braucht. „Ein entsprechender Vertrag wird noch verhandelt“, sagt Torsten Wöhlert, Sprecher der Kulturverwaltung. Tatsächlich ist sich die Behörde und der Mäzen aber einig. Und das bedeutet: Die RiesenradInvestoren sitzen ohne Grundstück da, am Gleisdreieck ist kein Platz mehr.

Die Kulturverwaltung gab sich gestern auf Nachfrage zurückhaltend, die Stadtentwicklungsverwaltung wollte gar nichts erklären. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, wie die Kulturverwaltung in der Vergangenheit nicht eben begeistert von den Riesenrad-Plänen, gab sich dagegen erleichtert: „Die sich jetzt abzeichnende Lösung ist viel praktikabler als das Riesenrad“, sagt Baustadtrat Franz Schulz (Grüne). Angedacht ist nun die Ausstellungsflächen zunächst provisorisch in den alten Lagerhallen der Bahn zu erweitern, die in direkter Nähe zum Museum stehen.

Die Grünen im Abgeordnetenhaus brachten sogleich den Flughafen Tempelhof als neuen Riesenrad-Standort ins Gespräch. Über einen anderen Platz am Lehrter Bahnhof wird ebenfalls gesprochen. Hier verhandelt die Bahn derzeit mit einem konkurrierenden Riesenrad-Investor. oew

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