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Berlin: Kein Segen ohne Regen

Was dem Menschen nicht unbedingt gefällt – das häufige Hin und Her zwischen Sonne und Regen – bringt der Natur in unseren Breiten die volle Frühjahrskraft. „Die Pflanzen strotzen geradezu vor Wachstum", sagt Hartmut Balder, beim Berliner Pflanzenschutzamt fürs öffentliche Grün zuständig.

Was dem Menschen nicht unbedingt gefällt – das häufige Hin und Her zwischen Sonne und Regen – bringt der Natur in unseren Breiten die volle Frühjahrskraft. „Die Pflanzen strotzen geradezu vor Wachstum", sagt Hartmut Balder, beim Berliner Pflanzenschutzamt fürs öffentliche Grün zuständig. Die Vegetation ist wegen der Wärme, die in diesem Jahr schon früh eingesetzt hatte, in ihrer üblichen Entwicklung um etwa zwei Wochen voraus. Und endlich haben Bäume und Sträucher wieder so viel Wasser wie sie benötigen. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so.

Die Spargelbauer gucken freilich etwas skeptisch in die nächste Zukunft. „Die Spargelpflanze stammt ursprünglich vom Mittelmeer, sie braucht Feuchtigkeit und um die 25 Grad Wärme, um gut zu gedeihen", sagt Harald Heinrich vom Spargelhof am Storchennest in Rieben, etwa sieben Kilometer östlich von Beelitz. Dass es nun etwas kühler geworden ist, merkt Heinrich sofort am langsameren Wachstum der begehrten Stängel.

Und die Bäume und Sträucher? Ihnen geht es zwar besser als noch vor Jahren, aber die Gefahren lauern überall. Das können auch wir Menschen nachvollziehen, sobald wir uns in die Nähe eines Gewässers begeben. Die Mückenschwärme lehren uns schnell, dass wir im Zeitalter der Insekten leben. Kurz: Wenn es den Wirten gut geht, lassen die Gäste nicht lange auf sich warten. So könnte sich das Blatt schnell wenden, das Kastanienblatt, zum Beispiel. Die Kastanien-Miniermotte, vor einigen Jahren erst in Berlin angekommen, breitet sich weiterhin Besorgnis erregend schnell aus. In ein bis zwei Wochen wird man horrende Schäden sehen, fürchtet Balder.

Der Winter war nicht kalt genug, was mehr Schädlinge als in kälteren Wintern überleben ließ. Und so sind Spinn- und Gallmilben sowie Blattläuse inzwischen auch schon auf dem Weg. Der „Große Waldgärtner" gar, ein Borkenkäfer, war bereits im Januar unterwegs, berichtet Balder. Die Junginsekten machen sich vor allem über die frischen Kieferntriebe her, was sich schon im Juni im Wald bemerkbar machen kann.

Aber wenn Schadinsekten verstärkt auftreten, vermehren sich bald darauf auch jene Krabbler, die sich von manchen Schädlingen ernähren. Solche Helfer werden von Firmen sogar schon gezüchtet. Die Frage ist halt nur, wie man den jeweiligen Schädling erkennt. Hilfe geben natürlich die Gartenfachgeschäfte, aber auch das Pflanzenschutzamt – montags, mittwochs und freitags von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 13 bis 18.30 Uhr. Telefonische Auskünfte werden unter der Rufnummer 70 00 06-0 erteilt. gih

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