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Berlin: Kein Taschengeld: Da zog er mit der Machete los

Die Eltern hatten ihm das Taschengeld gestrichen, weil er verspätet nach Hause gekommen war. Kurz darauf steckte der 19-Jährige Sturmmaske, Machete und Messer ein.

Die Eltern hatten ihm das Taschengeld gestrichen, weil er verspätet nach Hause gekommen war. Kurz darauf steckte der 19-Jährige Sturmmaske, Machete und Messer ein. Als Räuber wollte er „besorgen“, was er für eine „Silvesterparty mit Mädchen“ für erforderlich hielt.

Maskiert und mit der Machete in der Hand war er am 27. Dezember in einem Spätkauf auf den Tresen gesprungen. „Ich war total schockiert über mich“, sagte Dzemal H. am Freitag vor Gericht. Den Überfall zu leugnen, war zwecklos. Es gab Videoaufnahmen und eine rasche Festnahme. Der Mann von kräftiger Statur war bis dahin kein Fall für die Justiz. Er sei an dem Abend „ein bisschen verwirrt“ gewesen, nuschelte er. Als er einen Freund mit ebenfalls leerem Portemonnaie traf, schlug er einen Überfall vor. Der 18-Jährige willigte ein und bekam von H. ein Messer. Auch in dem Geschäft in Neukölln war H. tonangebend. Er hielt einem 31-jährigen Verkäufer die Machete vor die Nase. „Überfall“, brüllte er und ließ die Beute in eine Tüte packen.

Mit 765 Euro entkamen die Räuber. Doch die Polizei war ihnen auf den Fersen. Dzemal H. wollte gerade Scheine unter seinen Pullover schieben, als eine Zivilstreife das Duo fasste. „Sie haben einen Menschen zu Tode erschreckt“, hielt die Richterin dem Hauptangeklagten vor. Als Ersttäter kam er aber mit einer Jugendstrafe von 22 Monaten Haft auf Bewährung davon. Zudem soll er 80 Stunden Freizeitarbeit leisten und an einem sozialen Trainingskurs teilnehmen. Sein Komplize erhielt 14 Monate Haft auf Bewährung. Kerstin Gehrke

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