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Berlin: Keine brotlose Kunst

Unter der ausgeprägten Sparkultur hat die künstlerische Vielfalt in Berlin nicht wirklich gelitten. Es gibt mehr Theater, Museen und Kinos als vor zehn Jahren; allerdings haben die öffentlichen Bibliotheken Federn lassen müssen.

Unter der ausgeprägten Sparkultur hat die künstlerische Vielfalt in Berlin nicht wirklich gelitten. Es gibt mehr Theater, Museen und Kinos als vor zehn Jahren; allerdings haben die öffentlichen Bibliotheken Federn lassen müssen. Auch die Zahl der Berliner und Touristen, die Kultureinrichtungen besuchen, hat sich in den vergangenen Jahren spürbar erhöht. Davon profitieren vor allem die Ausstellungshallen und Museen.

Solchen Statistiken zum Trotz haben so manche Intendanten und Direktoren seelische Qualen ausgestanden, weil sie Betriebswirtschaft lernen mussten. Geringere Zuwendungen sollten durch höhere Effektivität wieder ausgeglichen werden. Die drei Opern kamen beispielsweise unter das Dach einer großen Stiftung. Unterstützt vom Bund, der mit eigenem Engagement verhindert hat, dass national bedeutsame Kultureinrichtungen von der Haushaltskonsolidierung beschädigt wurden. Davon profitierten „Leuchttürme“ wie die Museumsinsel.

Hier und da gelingt es auch, fehlende staatliche Mittel durch Sponsoring und kunstverständiges Mäzenatentum auszugleichen. Die sensationelle „MoMa“-Ausstellung in der Nationalgalerie war das beste Beispiel dafür. Kunst darf brotlos sein, aber natürlich auch kommerziell erfolgreich. Die Kulturwirtschaft, von den Buchverlagen über die Filmproduzenten bis zur Musikindustrie und den Galerien, setzt in Berlin jährlich über acht Milliarden Euro um und beschäftigt mehr als 90 000 festangestellte Mitarbeiter. za

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