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Berlin: „Keine Details, Zivi-Cops“

Einen zutiefst amerikanischen Begriff haben sich die Autonomen da gewählt. „Convergence Center“ nennen sie ihr Plenum zur Nach- und Vorbereitung der diversen Anti-Bush-Demos jetzt.

Einen zutiefst amerikanischen Begriff haben sich die Autonomen da gewählt. „Convergence Center“ nennen sie ihr Plenum zur Nach- und Vorbereitung der diversen Anti-Bush-Demos jetzt. Hundert überwiegend schwarz Gekleidete, einige mit Hunden, waren am Dienstagabend zusammenkommen in diesem Convergence Center , im „Drugstore“ in der Potsdamer Straße. Bier, Wein und sonstiger Alkohole war tabu beim Plenum, weil, das vernebelt die Sinne im revolutionären Kampf gegen das Amerikanische. Die Medien waren auch unerwünscht, weil die petzen und hetzen nur.

Polizisten waren gänzlich unerwünscht, zum Leidwesen und zur Überzeugung der ganz Linken aber da – wenn auch getarnt, vermutlich in Schwarz. „Keine Details“, herrschte eine Aktivistin einen über eine „Aktion“ plaudernden Aktivisten an, „hier sind Zivi-Cops“ (deutsch-amerikanische Melange für Zivilpolizisten).

Aber Eitelkeit macht auch Autonome redselig, also wurde das „Sprengen“ der Grünen-Kundgebung Unter den Linden als supergroßer Erfolg gerühmt. Denn: „Das lief auf allen Sendern ausführlich.“ Das war schon die ganze Nachbereitung, Vorbereitung gab es noch weniger. Ein Zugereister mit Schweizer Tonfall schlug vor, den verhassten Präsidenten doch schon bei der Anfahrt zu stoppen, bei der Fahrt von Tegel zum Adlon. Dieses Projekt wurde nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurden so genannte dezentrale Aktionen gepriesen, möglichst in der für Bush abgeriegelten „Roten Zone“. Wie man da reinkommt? „Keine Details, Zivi-Cops!“ Jörn Hasselmann

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