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Berlin: Keine Ente: Wodarz steigt aus

Geschäftspartner von „Pomp Duck“ übernimmt alle Anteile an der Restaurantshow

Schöne Bescherung im Spiegelzelt am Gleisdreieck: Hans-Peter Wodarz, der Erfinder und langjährige Chef der Varieté-Show „Pomp Duck and Circumstance“, verlässt das Unternehmen zum Jahresende. Er gibt dazu seinen 50-prozentigen Anteil an seinen Partner Walter Feucht ab, der die Show weiterführen will. Dies ist offenbar die Konsequenz des Streits zwischen beiden, der sich an Wodarz´ Plan entzündet hatte, in der Spielbank am Marlene-Dietrich-Platz ein Theater für das Projekt „Belle et Fou“ aufzubauen. Feucht hatte ohne Angabe von Gründen ein Hausverbot gegen Wodarz verhängt, das dieser wiederum mit einer einstweiligen Verfügung angefochten hatte. Die Verleihung des Preises „Unternehmer des Jahres“ an den Impresario war an dieser Auseinandersetzung gescheitert.

Wodarz stellt seine Entscheidung in einer Presseerklärung als Schritt zu neuer kreativer Freiheit dar. Pomp Duck sei nach 15 Jahren zu einer Marke geworden, heißt es darin, er aber sei ein Kreativer und wolle nun „neue Marken machen“. Basis dieser Arbeit soll eine Gesellschaft sein, die er zusammen mit Arthur Castro, dem Regisseur mehrerer Pomp- Duck-Inszenierungen gegründet hat. „Belle et Fou“, eine erotische Dinnershow, ist das erste Projekt dieser Kooperation, weitere sollen folgen.

Wodarz erklärte weiter, seine „Liebe und Leidenschaft“ seien Aufbau und Etablierung ungewöhnlicher Bühnen- und Gastronomieprojekte. In der neuen Formation könne er sich vor allem auch den Wunsch erfüllen, in Berlin zu bleiben. Die Wodarz & Castro GmbH & Co KG arbeitet laut Mitteilung „in partnerschaftlicher Beteiligung“ der Hamburger PR-Agentur Stilcken, Goettges & Partner, an der Angelika Jahr-Stilcken vom Gruner+Jahr-Vorstand sowie der Designer Peter Schmidt maßgeblich beteiligt sind.

Die Zukunft von „Pomp Duck“ ist dagegen unklar. Walter Feucht, Backwarenunternehmer aus Ulm und Eigner der Bäckereikette Thürmann, war gestern zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits auf dem Weg nach Amerika in den Weihnachtsurlaub. Wodarz hatte noch vor wenigen Tagen bestätigt, dass er die Restaurant-Show, wie in den aktuellen Anzeigen angekündigt, mindestens bis zum 16. Juli, also bis nach Ende der Fußball-Weltmeisterschaft, am angestammten Ort weiterführen wolle; zum 31.Juli wird das Gelände verkauft, und der Pachtvertrag für das Spiegelzelt und die Nebengebäude läuft aus.

Auf die Frage, ob die Show ohne Wodarz funktionieren könne, äußerte sich Feucht kürzlich nur indirekt: „Können Sie sich den FC Bayern ohne Ballack vorstellen? Es ist schön, wenn der FC Bayern einen Ballack hat. Aber der FC Bayern wird auch ohne Ballack existieren.“ Feucht hatte ebenso wie Wodarz die Möglichkeit angedeutet, dass „Pomp Duck“ in einem festen Theater, möglicherweise auch in einem Hotel weiterbetrieben werden könne.

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