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Berlin: Keinen Adler mehr im Nacken

Der Bär auf dem Berliner Wappen wird 723 Jahre alt

„Berlin – die Bärenstadt“, schwärmte der Humanist Philipp Melanchthon im 16. Jahrhundert, „Kleiner Bär von Berlin – schau mich an!“ sangen die Berliner in den Nachkriegsjahren – und im vergangenen Jahr begegneten ihnen die BuddyBären vor den Läden auf Schritt und Tritt: Berlin hat durch sein Wappen eine enges Verhältnis zum Braunbären. Im März dieses Jahres wird die Beziehung 723 Jahre alt. Es begann alles mit einem Gildebrief für das Kürschnerhandwerk, auf den die Ratsherren von Berlin am 22. März 1280 ein Siegel drückten – und das zeigte erstmals den Bären. Vermutlich entschieden sie sich für das Wappentier, weil es damals noch durch die märkischen Wälder streifte. So lange die brandenburgischen Kurfürsten in Berlin das Sagen hatten, schwebte über dem Bär der märkische Adler, ab 1701 musste er sich diesen Platz mit dem preußischen Adler teilen. Doch als Berlin Mitte des 19. Jahrhunderts Stadtrechte bekam, war der Braunbär die Raubvögel los und trug als Freiheitssymbol stolz eine Mauerkrone. 1932 überarbeitet, galt dieses Wappen in Ost-Berlin bis zur Wende, im Westen schuf man in 1954 ein Neues: den Bär unter einer Laubkrone. Er hebt heute für ganz Berlin die Tatzen. CS

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