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Update

Beissattacke in Mitte: Kampfhund verletzt Jungen

Ein Neunjähriger ist in Berlin-Mitte vom Hund einer befreundeten Familie ins Gesicht gebissen und schwer verletzt worden.

Das Kind hatte sich mit einem ein Jahr jüngeren Freund unbeaufsichtigt in der Wohnung der Familie aufgehalten. Die Mutter des Achtjährigen hatte die Kinder zuvor ermahnt, sich nicht in das Wohnzimmer zu begeben, da sich dort ihr Staffordshire-Terriermischling befand.

Die Jungen gingen laut Polizei dennoch in das Zimmer und spielten mit dem Tier. Plötzlich attackierte der Kampfhund den Neunjährigen und fügte ihm tiefe Fleischwunden im Gesicht und an der linken Hand zu. Die Kinder konnten sich aus dem Wohnzimmer retten und die Tür hinter sich verschließen.

Anschließend rannte das verletzte Kind zu seinen Eltern und wurde von seinem Vater in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde es operiert. Gegen die Hundehalterin leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung ein. Der Hund wurde den zuständigen Sachverständigen vom Veterinäramt vorgestellt. Man habe das Tier am Dienstagabend sichergestellt und der Tierstammelstelle in Falkenberg übergeben, teilte der Leiter des Veterinärsamts Doktor Bathe-Peters mit.

Der Fall hat erneut die Debatte um strengere Gesetze zur Hundehaltung entfacht. Bathe-Peters hält die bisher geltenden Vorsorgemaßnahmen jedoch für ausreichend: "Das Programm ist eigentlich sehr umfangreich. Mehr können Sie nicht abprüfen", sagte er gegenüber dem Tagesspiegel. Die Halter von als "gefährlich" eingestuften Hunden müssen tatsächlich eine ganze Reihe von Nachweisen erbringen. So muss ein Wesenstest bestätigen, dass von dem Hund keine Gefahr ausgeht. Aber auch der Mensch wird unter anderem durch ein polizeiliches Führungszeugnis auf seine Fähigkeiten als Hundehalter geprüft. Erst wenn Halter und Hund alle Tests bestanden haben, erhält das Tier eine so genannte grüne Plakette.

Im Fall des jetzt auffällig gewordenen Kampfhundes waren alle Auflagen erfüllt, betonte Veterinäramtsleiter Bathe-Peters. In den nächsten Tagen werde man das Verhalten des Hundes deshalb beobachten und recherchieren, ob es bereits ähnliche Vorfälle gab. Erst auf der Grundlage dieser Erkenntnisse, werde man über das Schicksal des Hundes entscheiden.

In Thüringen gab es derweil eine tödliche Beißattacke: Eine 57 Jahre alte Frau wurde von ihrem Hund getötet worden. Es ist die vierte tödliche Beißattacke in Deutschland in diesem Jahr. (Mehr dazu hier.) (stg / dapd)

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