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Berlin: Kind rannte vor Auto: Prozess vertagt

Junge lief bei roter Ampel Experte zu Tötung gehört

Acht Monate nach dem Verkehrstod eines sechsjährigen Jungen an einer Ampel in Charlottenburg wurde der Fall gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten aufgerollt. Die Anklage wirft dem 52-jährigen Unfallfahrer vor, sich nicht auf ein etwaiges Fehlverhalten des Kindes eingestellt zu haben. Der Junge war plötzlich bei roter Ampel auf die Kantstraße gelaufen und vom Renault des Angeklagten erfasst worden. Der Sechsjährige starb wenig später in einem Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen.

Es tue ihm sehr leid, erklärte der Autofahrer aus Charlottenburg im Prozess um fahrlässige Tötung. Er war an jenem frühen Abend im September vorigen Jahres auf dem Heimweg. Im fließenden Verkehr habe er das Kind nicht gesehen. Sein Verteidiger gab zu bedenken, dass die Sicht für den Unfallfahrer möglicherweise stark eingeschränkt gewesen sein könnte. Der Junge habe zunächst hinter einer erwachsenen Begleiterin gestanden, argumentierte der Anwalt. Zudem könnten Bäume die Sicht behindert haben. Diese Fragen will das Gericht nun durch einen Sachverständigen klären lassen und auch Zeugen dazu befragen. Damit muss der Prozess zu einem späteren Zeitpunkt neu aufgerollt werden. K. G.

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