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Berlin: Kind überlebte Sturz aus dem elften Stock

Dreijähriges Mädchen war beim Spielen aufs Fensterbrett geklettert. Es kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus

Ein dreijähriges Mädchen überlebte am Sonnabendnachmittag in Spandau einen Sturz aus über 30 Meter Höhe: Das Kind erlitt lebensgefährliche Verletzungen, als es aus dem elften Geschoss eines Hochhauses am Blasewitzer Ring fiel.

Nach Auskunft der Polizei hatte es beim Spielen das Fenster seines Kinderzimmers geöffnet und war auf das Fensterbrett geklettert. Ein Blumenbeet am Boden dämpfte den Sturz. Der unmittelbar nach dem Unglück gerufene Notarzt meinte, eine Fahrt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus sei zu gefährlich. Der Zustand des Mädchens sei dafür zu labil. Der Arzt alarmierte deshalb den Rettungshubschrauber. Mit „Christoph 31“ wurde das Kind ins Rudolf-Virchow-Klinikum geflogen, wo die Mediziner es versorgten.

Am Abend lag das Mädchen auf der Kinderintensivstation: „Ihr Zustand ist sehr ernst - das Mädchen ist noch lange nicht über den Berg“, sagte Charité-Sprecherin Kerstin Ullrich dem Tagesspiegel auf Anfrage. Über die Art der Verletzungen wollte sie sich nicht äußern. Von der Polizei hieß es jedoch, das Kind habe schwerste innere Verletzungen, zahlreiche Knochenbrüche und ein Schädel-Hirn-Trauma.

Offenbar spielte das Mädchen allein im Kinderzimmer, während sich die Mutter in einem anderem Zimmer der Wohnung aufhielt. Nach den ersten Ermittlungen hat das Kleinkind vermutlich einen Stuhl oder eine Kiste ans Fenster geschoben, war hochgeklettert und hatte das Fenster geöffnet. Dann hatte es das Gleichgewicht verloren und war in die Tiefe gestürzt.

Bereits mehrfach haben in Berlin Menschen Stürze aus großer Höhe überlebt. So eine 19-jährige Frau, die Mitte Februar an der Landsberger Allee in Marzahn offenbar in Selbsttötungsabsicht aus dem 8. Stockwerk eines Wohnhauses gesprungen war. Mit einem Beinbruch kam im Oktober 2002 ein 26-jähriger Mann davon, der in Mitte 15 Meter tief in einen Fahrstuhlschacht gestürzt war. Nahezu unverletzt überstand im August 2000 ein zweijähriges Kleinkind einen Sturz aus dem 3. Stock. Der Junge landete im dichten Gestrüpp einer Grünanlage.

Spektakulär war der Sprung eines 16-jährigen Jugendlichen im Februar vergangenen Jahres. Nach einer Feier, auf der viel Alkohol getrunken worden war, sprang der Jugendliche mit einem Satz über die Balkonbrüstung aus dem 9. Stock an der Ahrenshooper Straße. Er überlebte mit Knochenbrüchen und inneren Verletzung. Möglicherweise dachte der 16-Jährige im Rausch, er sei zu Hause: Seine Eltern wohnen im Erdgeschoss und angeblich verließ er die Wohnung sehr häufig mit einem Sprung über das Balkongeländer.

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