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Berlin: Kinder machen Theater

Friedrichstadtpalast zeigt „Lieblingsfarbe Bunt“

Sie ist schon fast ein Klassiker, die Kinderrevue „Lieblingsfarbe Bunt“, die heute um 15 Uhr im Friedrichstadtpalast wieder über die Bühne geht. Und wie üblich bei Premieren der Kinderrevue wird auch diesmal das Publikum Berge von Geschenken und Blumen mit in die Vorstellung schleppen – schließlich sitzt die halbe Verwandtschaft der kleinen Stars im Saal.

Wie es war, als Kind auf der Bühne zu stehen, weiß Julia Richter noch ganz genau. „Ich fing als Blume, Elfe und Artist an“, erinnert sich die 35Jährige Schauspielerin an ihre ersten Rollen im Kinderensemble. Dort gehörte sie zehn Jahre lang zu den Sprecherkindern. „Die schönste Kindheit“ habe sie dadurch gehabt, sagt die durch Film und Fernsehen bekannte Schauspielerin – erst jüngst war sie in der Hauptrolle von „Willkommen daheim“ im ARD zu sehen. Seit vergangener Woche gehört sie wie Kim Fischer, Achim Wolff, Michael Schanze und der Unternehmergattin Claudia Wall zu den Paten des Kinderensembles – dem auch in Zeiten größter Not gehüteten Kleinod des Friedrichstadtpalastes.

Das ist nicht billig und trotz fast 100 Prozent Auslastung ein Zuschussgeschäft. Allein für die Neuauflage der „Lieblingsfarbe Bunt“ wurden 218 Kostüme, 92 Kopfputze und 267 Paar Schuhe angefertigt – nicht zu sprechen von der notwendigen ganzjährigen künstlerischen und organisatorischen Betreuung der Kinder. Vier Planstellen gibt es dafür, dazu kommen Sprecherzieher und Schauspiellehrer auf Honorarbasis.

An dieser jahrzehntelang erfolgreichen theaterpädagogischen Arbeit möchte aber niemand im Haus Abstriche machen. Trotzdem geht gerade mal wieder die Angst in der Friedrichstraße um – am 31. Oktober will der Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses in einziger und letzter Lesung dem Revuetheater im laufenden Haushalt nochmals die Zuwendungen kürzen. Bis 2008 müsste es mit 1,2 Millionen Euro weniger auskommen, statt mit 6,7 dann mit 5,5 Millionen Euro jährlich. hema

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