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Berlin: Kinder sind am meisten gefährdet

Sicherheitsbericht: 6- bis 14-Jährige besonders häufig in Unfälle verwickelt

Schulpflichte Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren verunglücken im Straßenverkehr bezogen auf ihren Einwohneranteil am häufigsten. Dies ergibt sich aus dem am Mittwoch vorgestellten Verkehrssicherheitsbericht 2011 der Stadtentwicklungsverwaltung. Rund 70 Prozent der im Jahr 2010 verunglückten Kinder haben den Unfall durch eigenes Fehlverhalten mitverursacht, schätzt die Prüfgesellschaft Dekra. Da die meisten Unfälle auf dem Weg zur Schule passierten, rät die Dekra den Eltern, neue Schulwege gemeinsam mit den Kindern zu erkunden.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der tödlich Verletzten im Straßenverkehr, wie berichtet, erneut zurückgegangen, obwohl es mehr Unfälle gegeben hatte. 44 Menschen verloren ihr Leben, gut 13 000 wurden leicht und rund 1700 schwer verletzt.

Neben den Kindern sind laut Sicherheitsbericht auch Jugendliche im Straßenverkehr erheblich gefährdet. Zu den Risikogruppen mit einem überproportionalen Anteil der Gefährdeten im Vergleich zum Anteil am Verkehr zählen zudem Motorradfahrer und Senioren im Alter von 75 Jahren aufwärts. Zu den Unfällen bei ihnen zählen in der Statistik allerdings auch Stürze. Bei den schweren Verletzungen dominierten in allen Altersgruppen Männer, der Anteil der Frauen liegt nur bei rund einem Drittel.

Fußgänger machten die meisten Fehler beim Überqueren von Straßen, heißt es in dem Bericht weiter. Radfahrer seien oft unachtsam beim Einfädeln in den fließenden Verkehr an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückszufahrten. Unfälle von Auto- und Motorradfahrern seien häufig durch zu schnelles Fahren verursacht.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) will die Sicherheit auf den Straßen weiter verbessern. Die Zahl der Verkehrstoten soll kontinuierlich gesenkt werden. Deshalb würden Orte mit besonders vielen Unfällen regelmäßig von der Verkehrsunfallkommission untersucht. Rund eine Millionen Euro seien jährlich angesetzt, um Gefahrenstellen beseitigen zu können, teilte die Verwaltung mit. Allerdings hapert es gelegentlich mit der Umsetzung. So verkündet die Verwaltung seit Jahren ein Umbauprogramm für den Kreisel am Kottbusser Tor; getan hat sich dort bis heute jedoch fast nichts.

Zum Sicherheitsprogramm gehören zudem weitere Extra-Streifen auf Fahrbahnen für Radfahrer, für Fußgänger sind noch mehr Zebrastreifen vorgesehen. Und Geschwindigkeitskontrollen sollen verstärkt mit mobilen Geräten erfolgen. Zudem ist eine Kampagne geplant, um das „Verkehrsklima“ auf den Straßen zu entspannen. Klaus Kurpjuweit

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