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Berlin: Kinder und Haustiere können ruhig weiter draußen spielen

Wenn ein Kater derzeit von Streifzügen mit seiner Beute zurückkehrt, herrscht bei vielen Katzenfreunden Vogelgrippe-Angst: Aber können sich Haustiere wie Katzen oder Hunde mit dem gefährlichen Virus H5N1 überhaupt anstecken? Und was macht man mit der tierischen Beute?

Wenn ein Kater derzeit von Streifzügen mit seiner Beute zurückkehrt, herrscht bei vielen Katzenfreunden Vogelgrippe-Angst: Aber können sich Haustiere wie Katzen oder Hunde mit dem gefährlichen Virus H5N1 überhaupt anstecken? Und was macht man mit der tierischen Beute? Ulrich Wittstatt, Veterinärpathologe am Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (Ilat), schätzt das Risiko einer Ansteckung als „sehr gering“ ein. Unter Laborbedingungen können Katzen bisher mit dem Virus infiziert werden, in der Praxis wurden infizierte Katzen aber noch nicht beobachtet. Ein Sonderfall habe es laut Jochen Hentschke, dem Ilat-Leiter, in Bangkok gegeben. Dort seien Tiger mit infiziertem Geflügelfleisch gefüttert worden und an dem Vogelgrippe-Virus erkrankt.

„Katzen reißen aber Singvögel. Diese sind nach bisherigem Erkenntnisstand nicht mit dem H5N1-Virus infiziert“, sagen Wittstatt und Alfred Nassauer vom Fachbereich Hygiene am Robert-Koch-Institut. Beide Experten raten, Katzen derzeit nicht zu Hause einzusperren. Tierarzt Wittstatt weist jedoch darauf hin, dass Katzen an „Katzenschnupfen“ erkranken können. Dagegen gebe es Impfungen. Und was macht der Katzenfreund mit der tierischen Beute, die ihm sein Haustier nach Hause bringt? „Den gerissenen Vogel mit Gartenhandschuhen anfassen, in eine Tüte packen und in einer Mülltonne entsorgen“, raten die Experten.

Eine Infektion und Erkrankung von Hunden mit dem H5N1-Virus ist bisher nicht bekannt. Es gibt deshalb auch keine Empfehlung, Hunde nicht mehr frei laufen zu lassen. „Nicht infektionsgefährdet“ seien Wellensittiche, Kanarienvögel, Papageien oder andere Vogelarten, wenn sie zu Hause gehalten werden, ergänzt Wittstatt.

Für besorgte Eltern, die Angst davor haben, ihre Kinder auf den Spielplatz oder Kinderbauernhof zu lassen, gilt: Eine Infektion des H5N1-Virus beim Menschen durch Vogelkot ist bisher nicht nachgewiesen. Deshalb können Kinder nach wie vor unbesorgt draußen spielen. Allerdings sollten gängige Hygieneregeln beachtet werden: „Kinder sollen sich die Hände sorgfältig mit Wasser und Seife waschen, bevor sie nach dem Spielen oder dem Besuch eines Zoos etwas essen“, sagt Nassauer.

„Bei uns kommen die Besucher gar nicht in Kontakt mit Entenvögeln, da sind die Zäune, Drähte oder Scheiben davor“, sagt Ragnar Kühne, Vogelfachmann im Zoologischen Garten. Einiges Gefieder darf trotz Stallpflicht draußen bleiben – wie etwa die Flamingos. sib/kög

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