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Berlin: Kinder warfen Steine auf die Autobahn Polizei erwischte 12- und 13-Jährigen am Tegeler Tunnel

Bei einer gefährlichen Freizeitbeschäftigung erwischte die Polizei am Sonnabend zwei 12 und 13 Jahre alte Kinder: Sie warfen Steine auf die Autobahn. An der südlichen Ausfahrt des Tunnels Ortskern Tegel standen die Schüler hoch über der Autobahn A 111 und warfen Steine hinab.

Bei einer gefährlichen Freizeitbeschäftigung erwischte die Polizei am Sonnabend zwei 12 und 13 Jahre alte Kinder: Sie warfen Steine auf die Autobahn. An der südlichen Ausfahrt des Tunnels Ortskern Tegel standen die Schüler hoch über der Autobahn A 111 und warfen Steine hinab. Getroffen wurde niemand. Autofahrer benachrichtigten die Polizei, die die beiden Schüler gegen 15.35 Uhr vorübergehend festnahm.

Die beiden Jungen wohnen in der Nähe der Autobahnbrücke und waren offenbar zuvor durch die Gegend gestromert. Dabei kamen sie unter anderem an einer Industriebahnstrecke vorbei, die nicht mehr genutzt wird. Sie packten sich die Taschen voller Schottersteine und zogen weiter zum Tunnel. Ungeklärt sei derzeit noch, ob sie gezielt auf Fahrzeuge warfen, sagte ein Polizeibeamter am Sonntag. Die Kinder wurden anschließend ihren Eltern übergeben. Während die Polizei die Steine von der Straße räumte, wurde die Autobahn kurzfristig gesperrt.

Mit einer Strafe müssen die Übeltäter nicht rechnen, denn beide sind noch nicht strafmündig. Es werde aber geprüft, ob möglicherweise deren Eltern zur Verantwortung gezogen werden können, weil sie beispielsweise ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben, sagte der Beamte.

Jugendliche und erwachsene Steinewerfer müssen bei solchen Vergehen mit drastischen Strafen rechnen. In Frankfurt (Main) wurde im Mai 2001 ein 17Jähriger zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er hatte einen über fünf Kilo schweren Stein von einer Autobahnbrücke geworfen und ein Fahrzeug getroffen. Ihm wurde versuchter Mord vorgeworfen. Zu sechseinhalb und elf Jahren Haft wurden im April 2001 in Cottbus zwei 20 und 25 Jahre alte Männer verurteilt. Sie hatten im Bereich des Autobahn-Dreiecks Spreewald zehn Mal Steine und Gullydeckel auf die Autobahn geworfen. Dabei wurden mehrere Fahrzeuginsassen erheblich verletzt. Das Gericht verurteilte die Männer ebenfalls wegen versuchten Mordes. Als Motiv nannten die Steinewerfer seinerzeit Langeweile.

Langeweile war auch der Grund, aus dem im Juli 2001 fünf Kinder zwischen sechs und neun Jahren am Dresselsteig in Charlottenburg Steine, Flaschen und Knüppel auf Autos geworfen hatten. Bei mehreren Fahrzeugen wurden die Windschutzscheiben zertrümmert. Unter anderem wurde auch der Wagen einer fünfköpfigen Familie getroffen. Alle Insassen kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt. Auch dieser Fall blieb für die Schüler ohne juristisches Nachspiel. Auf die Spur der Steinewerfer war die Polizei damals durch die Aussage anderer Kinder gekommen.weso

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