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Berlin: „Kindergeldbetrug ist kaum möglich“

Behörden weisen Verdacht zurück Datenabgleich bei jedem Antrag

Beim Landesarbeitsamt und Landesverwaltungsamt hält man es für kaum möglich, dass Eltern doppelt Kindergeld für ihren Nachwuchs kassieren. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor über den Verdacht berichtet, bei der Auszahlung von Kindergeld werde betrogen. Bundesrechnungshof und Finanzministerium war aufgefallen, dass in den vergangenen Jahren die Zahlungen für Kindergeld stiegen, die Zahl der Geburten aber rückläufig war. Eine Arbeitsgruppe soll jetzt die Gründe untersuchen. Es könne sein, dass Eltern die Unterstützung an verschiedenen Orten doppelt kassieren, wurde vermutet. Andere Gründe für die Kostensteigerungen seien längere Ausbildungszeiten.

Jeder Antrag, der bei den Familienkassen der Arbeitsämter eingereicht wird, werde in den Daten der Bundesanstalt überprüft, heißt es dagegen beim Landesarbeitsamt. „Kindergeldbetrug ist kaum möglich“, sagt Frank Festner vom Landesarbeitsamt. Eltern erhalten das Kindergeld in der Regel über die Arbeitsämter an ihrem Wohnort; lediglich Beschäftigte des öffentlichen Dienstes wenden sich an die Familienkassen ihrer Dienststellen.

Betrugsfälle durch eine doppelte Anmeldung sind dem Verantwortlichen für die Familienkasse des Landesverwaltungsamtes, Dietrich Plückhahn, nicht bekannt. Er verweist unter anderem auf automatische Datenabgleiche, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Nach Angaben von Landesarbeitsamtssprecher Festner liegt die Fehlerquote der Arbeitsämter bei den Berechungen des Kindergelds mit 3,7 Prozent unter der bei anderen Leistungen. Diese Zahl beinhalte aber überwiegend Fehlberechnungen und keine Betrugsfälle. Im Bereich des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg gibt es 628000 Kindergeldberechtigte. sik

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