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Kinderschutzbund: Kritik an Berlins Jugendämtern

Der Berliner Kinderschutzbund sieht das Wohl vieler Kinder in der Hauptstadt gefährdet. Es gebe mehr und mehr Familien, die nicht in der Lage seien, sich adäquat um ihren Nachwuchs zu kümmern.

Berlin - Das Hilfesystem für Kinder und deren Familien müsse deutlich ausgebaut werden, forderte die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, Sabine Walther. Am Montagabend hatte die Polizei in einer total verdreckten Wohnung in Berlin-Marzahn eine 39-jährige Mutter mit ihren sechs Kindern im Alter von 5 bis 18 Jahren sowie eine zweijährige Enkelin angetroffen. Nach Angaben des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf wurden fünf von ihnen vom Jugendamt in Obhut genommen. Die Behörde hatte die Hilfe für die Familie im Mai 2006 eingestellt, weil es den Angaben nach keine Anhaltspunkte für die Notwendigkeit einer weiteren Betreuung gab.

Walther betonte, dass es bei einer alleinerziehenden Mutter mit fünf minderjährigen Kindern jedoch üblich sei, sich bei einem oder mehreren Folgeterminen vom Wohlergehen der Familie zu überzeugen. Hier stelle sich einmal mehr die Frage, ob das zuständige Jugendamt "überlastet war oder die Situation falsch eingeschätzt hat". (tso/ddp)

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