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Berlin: Kindersendung „Löwenzahn“ sucht eine neue Bleibe

Wo wird „Bärstadt“ als Nächstes hinziehen? Diese Frage stellen sich die Produzenten der ZDF-Kinderserie „Löwenzahn“, die seit 30 Jahren in Berlin und Umland gedreht wird, gerade.

Wo wird „Bärstadt“ als Nächstes hinziehen? Diese Frage stellen sich die Produzenten der ZDF-Kinderserie „Löwenzahn“, die seit 30 Jahren in Berlin und Umland gedreht wird, gerade. Denn das fiktive Dorf Bärstadt braucht vor allem eins: einen Drehort. Der aber kommt dem „Löwenzahn“-Team in aller Regelmäßigkeit abhanden.

Zuletzt wurde die Serie in Neu-Fahrland im Potsdamer Norden gedreht. Nun wird auf dem Grundstück, das von der Produktionsfirma nur gepachtet war, gebaut – „Löwenzahn“ muss sich eine neue Bleibe suchen. „Wichtig ist, dass das Grundstück im direkten Umkreis von Berlin liegt“, sagt Produzentin Andrea Ziem. Der Produktionsfirma wurden schon etliche Orte angeboten, nur leider kein geeigneter. „Die Leute sind süß“, sagt Ziem, „sobald sie ,Löwenzahn’ hören, wollen sie helfen.“ Aber bis nach Usedom – auch von dort kam ein Angebot – wolle man doch nicht immer reisen.

Ein Gartengrundstück soll es sein in ländlicher Umgebung, mindestens 1500 Quadratmeter groß, von den Nachbarn als Drehort toleriert – und für Spaziergänger nicht unbedingt einsehbar. Sonst nämlich könnte man von den Fans der Serie zu oft unterbrochen werden, wenn der Bauwagen zwischen den Zweigen durchschimmert. Für die Anwohner aber sei der „Löwenzahn“-Dreh keine Störquelle: „Wir sind zwar zwischen 20 und 25 Leuten beim Dreh“, sagt Moderator Guido Hammesfahr, 43, der in der Serie Fritz Fuchs heißt, „aber in der Regel sind wir gern gesehene Gäste.“ Meist werde zu den üblichen Bürozeiten gedreht, „in Ausnahmefällen kann es auch mal einen Nachtdreh geben.“

In den vergangenen 30 Jahren hat die Produktionsfirma immer wieder die Grundstücke verlassen müssen: „Bärstadt“ lag mal in  Lichterfelde , dann in Heiligensee und in Lichterfelde-Ost, auch in Wannsee und Kleinmachnow. Meist gab es Probleme wegen der Bebauung, oder der Drehort lag in einem Wohngebiet. „Alle sieben bis acht Jahre scheint es so weit zu sein“, so Ziem, „dass wir umziehen müssen.“ Aktuell war in Neu-Fahrland neben den Bauplänen auch der Fluglärm hinderlich gewesen.

15 Folgen „Löwenzahn“ werden pro Jahr produziert, insgesamt gibt es bereits fast 300 Episoden. Konzept der Serie ist es, naturwissenschaftliche oder politische Sachverhalte für Kinder – und Eltern – im Alltag der Protagonisten zu erörtern. Hammesfahrs berühmter Vorgänger Peter Lustig, der die Serie 25 Jahre moderierte, wurde für „Löwenzahn“ unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Hammesfahr hatte Lustig im Jahr 2006 abgelöst. Jens Uthoff

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