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Der Boxer-King. Eigentlich führt Henry Maske sechs McDonalds-Filialen im Rheinland, aber auch als Schauspieler schlägt er sich gut, findet sein Regisseur.

© dpa

Kinopremiere "Max Schmeling": Boxer Henry Maske in der Hauptrolle

Der Film „Max Schmeling“ hat heute Kinopremiere, mit Boxer Maske in der Hauptrolle. Arved Birnbaum war sein Schauspiellehrer und erzählt von den Unterrichtsstunden mit Maske im Taunus.

Die Kussszenen sind Henry Maske schwer gefallen. „Henry liebt seine Frau Ela abgöttisch“, erzählt Arved Birnbaum beim Gespräch in der Raucherlounge des Savoy-Hotels. Bei den Liebesszenen mit seiner Filmpartnerin sei der Boxer darum immer etwas steif gewesen.

Birnbaum ist Schauspiellehrer, neun Monate lang hat er den „Gentleman“ auf dessen erste große Filmrolle in Uwe Bolls Boxer-Biografie „Max Schmeling“ vorbereitet. Birnbaum ist außerdem selbst Schauspieler, im Film gibt er den Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, einen Schnapstrinker, Schreibtischtäter und Sportverhinderer, der dem unpolitischen Weltstar Schmeling immer wieder Steine in den Weg zu legen versucht.

Am 7. Oktober kommt der Film in die Kinos, bereits am heutigen Mittwoch wird im Delphi-Kino in der Fasanenstraße Premiere gefeiert – mit Maske und Birnbaum, aber auch mit Susanne Wuest, die Schmelings Frau Anny Ondra spielt, Heino Ferch (Schmelings Trainer Max Machon) und Vladimir Weigl (Boxmanager Joe Jacobs). Auch Arthur Abraham, der sich in der Rolle des jungen Boxers Richard Vogt einen Kampf mit Schmeling liefert, steht auf der Gästeliste, ebenso die Gäste Axel Schulz, Wim Wenders, Artur Brauner, Arne Friedrich und Dani Levy. Und natürlich mit „Schmeling“-Regisseur Uwe Boll, der durch actionreiche Verfilmungen von Videospielen bekannt wurde,– für ihn ist das neue Projekt ein Versuch, „ernsthafte Dinge anzusprechen und wegzukommen vom Genre-Kino“.

Eine der größten Herausforderungen bei dem Film muss gewesen sein, Henry Maske zum Schauspieler zu machen – was zunächst Birnbaums Aufgabe war. „Man musste ganz von vorn anfangen“, erinnert der sich. „Die Frage war: Wie kriege ich Henry dazu, Max Schmeling zu sein?“ Die Antwort des 47-Jährigen: „Ich muss ihn dazu bringen, sich selbst zu spielen.“

Nachdem Regisseur Boll an ihn herangetreten war, besuchte Birnbaum Maske in dessen Büro in Leverkusen – der ehemalige Weltmeister im Halbschwergewicht führt dort sechs McDonald’s-Restaurants. Nach einigen Probeszenen war klar: „Der kann’s.“ Die beiden fuhren eine Woche lang in den Taunus, ins „Trainingslager“, zum Textlernen. Zwar redet Maske in dem Film nicht sehr viel, doch das passt zu ihm – und zur Rolle, sagt der Coach: „Schmeling war kein Laberhannes. Der wollte boxen.“ Es folgten Proben mit Schauspielschülern, schließlich leitet der gebürtige Cottbuser Birnbaum das „Deutsche Zentrum für Schauspiel und Film“ in Köln. Und am Ende kamen die späteren Filmpartner dazu – natürlich auch Birnbaum selbst, als jähzorniger Nazibürokrat.

Dann begannen die Dreharbeiten. Die Kampfszenen wurden zuerst gedreht, in der Arena in Zagreb, erst danach waren die Spielszenen dran. Am Filmset hat Birnbaum Maske weiter betreut, mit Feedback nach jeder Szene – wie ein Boxtrainer, der seinen Schützling zwischen den Runden aufbaut. Bei den schwierigen Liebesszenen hatte Birnbaum dann auch einen sehr sportlichen Tipp für Maske: „Birne ausschalten. Einfach machen.“ Hat ja dann auch geklappt.

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