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Berlin: Kirsten Fricke: „Ich tanzte für den Frieden“

Im Friedenscamp war Kirsten Fricke die „päpstliche Weisheit“. Die 40Jährige warf sich in ein weißes Gewand, zog eine silberne Maske mit weißen Haaren auf, stellte sich auf ein Podest, vor eine Uhr, die Zeiger auf fünf vor Zwölf.

Im Friedenscamp war Kirsten Fricke die „päpstliche Weisheit“. Die 40Jährige warf sich in ein weißes Gewand, zog eine silberne Maske mit weißen Haaren auf, stellte sich auf ein Podest, vor eine Uhr, die Zeiger auf fünf vor Zwölf. Der Zeiger war abgebrochen. In der Hand hatte sie einen zwei Meter langen Stock, daran waren das „Peace“-Zeichen und ein Herz befestigt und die Erde mit den Kontinenten. Dann drehte Kirsten Fricke sich ganz langsam im Uhrzeigersinn. „Das war meine Friedensperformance“, sagt die gelernte Arzthelferin, die früher als Sozialpädagogin gearbeitet hat. Viele Menschen sind vor ihrem Podest stehen geblieben, manchmal haben auch welche versucht, sie herunterzuschubsen. Das ist heute nicht mehr wichtig. „Jede Bewegung gegen den Krieg ist positive Kraft.“

Kirsten Fricke besorgte damals mit ihrem Auto Holz für die große Tonne, an der sich die Campbewohner wärmten. Das Auto wurde dann auch gegen den Irak-Krieg gebraucht. Es ist den ganzen Friedenskonvoi mitgefahren, von Lissabon bis Moskau, 14000 Kilometer. Im Auto saßen Kirsten Fricke und „Tanne“, ihr damaliger Freund. Der ist gerade unterwegs nach Asien, mit dem Projekt „Tanzen für Tibet“. Von den Ehemaligen sind derzeit viele unterwegs, es ist schwer, den Kontakt zu halten.

Sie wäre vielleicht auch auf Achse mit ihrem Auto, auf dem hinten eine Friedenstaube klebte und eine Fahne befestigt war. Aber letzte Woche hatte sie einen Unfall – das Friedensauto hat einen Totalschaden. Vielleicht läuft Kirsten Fricke ja beim Ostermarsch mit. cof

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