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Schwarze Tücher des Protests: Seit neun Monaten haben die Kinder in der Kita „Heidemühler Rasselbande“ kein warmes Wasser.

© Subliminal Subotnik

Berlin: Kita-Eltern wütend über Chaos-Umbau Seit neun Monaten ohne Warmwasser und Küche

Berlin - Aus Protest gegen die stockende Sanierung des Gebäudes haben am Sonntag Eltern die Kindertagesstätte im Heidemühler Weg in Treptow mit schwarzen „Trauerflor“-Tüchern verhüllt. Nachbarn, Eltern und Kinder versammelten sich am Vormittag vor der Tagesstätte, um die Protestaktion zu unterstützen.

Berlin - Aus Protest gegen die stockende Sanierung des Gebäudes haben am Sonntag Eltern die Kindertagesstätte im Heidemühler Weg in Treptow mit schwarzen „Trauerflor“-Tüchern verhüllt. Nachbarn, Eltern und Kinder versammelten sich am Vormittag vor der Tagesstätte, um die Protestaktion zu unterstützen. Erst am Abend sollten die Tücher wieder entfernt werden.

700 000 Euro hatte Berlin 2010 aus dem Konjunkturpaket II für die Renovierung des 40 Jahre alten Hauses bereitgestellt. Ursprünglich waren drei Monate Bauzeit eingeplant. Die Eltern der Integrationskita „Heidemühler Rasselbande“ freuten sich über die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen, auch wenn 50 Kinder in eine Schule in der Nähe ausgelagert werden mussten. Doch dann zogen sich die Arbeiten immer weiter in die Länge.

„Jetzt haben wir schon seit neun Monaten kein warmes Wasser“, sagt Elternvertreterin Angela Kästner. Die Eltern beklagen eine „halbherzige Sanierung, mangelnde Organisation und fehlende Aufsicht“ der Bauarbeiten durch den Bezirk. Sie fühlen sich im Stich gelassen. So wurde die Küche herausgerissen, um den Boden neu zu machen, aber Geld für den Wiedereinbau sei nicht eingeplant worden. Jetzt muss die Kita täglich mit Essen beliefert werden. Morgendlicher Baulärm von bis zu 90 Dezibel sei erst nach Androhung juristischer Mittel auf den Nachmittag verlegt worden. Auch das neue Heizungssystem mache wenig Sinn, wenn die 40 Jahre alten Fenster nicht renoviert würden, sagt Kästner. Ihre Forderung an den Bezirk: „Die Baumaßnahmen müssen jetzt so schnell wie möglich abgeschlossen werden.“ Von Anfang an hätte mehr Geld für die Renovierung eingeplant werden müssen.

Der zuständige Jugendstadtrat Dirk Retzlaff (SPD) war am Sonntag für eine Stellungnahme telefonisch nicht erreichbar. Der Bezirk hatte zuletzt versichert, dass die Baumaßnahmen im Juli abgeschlossen werden sollen – neun Monate später als geplant. jra

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