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Kita-Essen: Früh lernen, dass „gesund“ auch schmeckt

Berlins Kitas sollen besseres Essen anbieten: Eine Broschüre empfiehlt, öfter fleischlose Menüs anzubieten.

Berlin - Wie viele Berliner Kitakinder übergewichtig sind, ist bislang nicht erforscht: Bundesweit sind es laut der Kiggs-Studie des Robert-Koch-Instituts aber rund sieben Prozent.

Auch deshalb will Margit Bölts kein „Micky-Maus-Essen“ auf den Speiseplänen der Kitas sehen: Essen, das zwar lustige Namen trägt, bei dem aber nicht klar ist, welche Zutaten sich darin verstecken. „Eltern wollen und sollen wissen, was ihre Kinder tagsüber essen“, sagte die Ernährungsexpertin am Dienstag auf einer Informationsveranstaltung der Senatsverwaltung für Bildung. Bölts arbeitet für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Im Auftrag des Bundesernährungsministeriums hat der Verein im April eine Broschüre mit „Qualitätsstandards für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder“ vorgelegt.

Mit der soll nun auch in Berlin gearbeitet werden. Die Broschüre listet den Kalorienbedarf der Ein- bis Dreijährigen beziehungsweise Vier- bis Sechsjährigen auf. Und sie empfiehlt, in den Kitas acht- bis zehnmal im Monat ein fleischloses Mittagessen anzubieten, und nur zweimal eine süße Hauptspeise. Außerdem raten die Experten zu festen Essenszeiten. Und sie bitten darum, das Essen, das häufig von Caterern kommt, nicht stundenlang warm zu halten. Zu viele Nährstoffe gingen so verloren. Grundsätzlich solle den Kindern schon in den ersten Lebensjahren vermittelt werden, dass gesundes Essen auch gut schmecken kann.

Mit den Empfehlungen werden nun 38 Kindertagesstätten in Mitte arbeiten – Einrichtungen, die sich auch an dem von der Bertelsmann-Stiftung geförderten Programm „Kitas bewegen“ beteiligen. Dabei wird gemeinsam mit Bildungsexperten überprüft, welche gesunden Bewegungsangebote man den Kita-Kindern machen kann – Yoga zum Beispiel. Und eben auch, wie eine gesündere Verpflegung auf den Tisch kommen kann.

„Wir wollen so viele Träger wie möglich über die Standards informieren“, sagte Michael Jäger von der Berliner Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung; damit ein Großteil der 2000 Berliner Kitas die Caterer um gesündere Menüs bittet – oder für die eigenen Küchen abwechslungsreichere Kost einkauft. rni

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