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Der Schriftzug Kita.

© dpa

Kita in Berlin: Erzieherin soll Kinder gefesselt haben

In einer Kita im Stadtteil Prenzlauer Berg soll eine Erzieherin mehrfach Kinder misshandelt haben. Der Erzieherin wurde bereits fristlos gekündigt.

In einer Kita in Prenzlauer Berg soll eine Erzieherin im Herbst 2016 mehrfach Kinder gefesselt haben, um sie ruhig zu stellen und zum Essen zu zwingen. Der beschuldigten Erzieherin wurde bereits fristlos gekündigt, die Kitaleitung wurde freigestellt. „Aus unserer Sicht sind die Vorwürfe sehr erheblich“, sagte der Sprecher der Senatsverwaltung für Familie, Thorsten Metter und bestätigte damit einen Bericht der „taz“.

Dem Blatt zufolge sollen Kleinkinder, die nicht schlafen wollten, in mindestens fünf Fällen mit dem Gesicht nach unten festgebunden und fixiert worden sein. Wenn Kinder nicht essen wollten, soll die beschuldigte Erzieherin mit ihren Fingern nachgedrückt haben. Nach Informationen des Tagesspiegel, sollen Eltern schon in der Vergangenheit Verhaltensauffälligkeiten bei ihren Kindern festgestellt haben, die sie sich nicht erklären konnten.
Bei der Kita handelt es sich um das sogenannte „Haus 1“ der Kita „Gleimstrolche“ in Prenzlauer Berg. In einem Brief, der dem Tagesspiegel vorliegt, hat der Geschäftsführer des Kita-Trägergesellschaft, Thilo Schwarz-Schlüßler, vor einigen Tagen die Elternvertreter über die Hintergründe informiert und Gespräche angeboten.

Erste Kinder wurden abgemeldet

„Die Vorwürfe und Hinweise sind so gravierend, dass ich als Geschäftsführer umgehend nach Bekanntwerden des vollen Ausmaßes personelle und strafrechtliche Konsequenzen ziehen mussten.“ Tatsächlich hat inzwischen die Leiterin des „Haus 2“ auch die Leitung des betroffenen „Haus 1“ übernommen. Dem „taz“-Bericht zufolge sollen erste Eltern trotzdem bereits ihre Kinder abgemeldet haben.
Es gehe jetzt um eine vollständige Aufklärung und darum, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen, sagte Senatssprecher Metter. Ihm zufolge sei die Kita-Aufsicht Anfang April, also erst Monate nach den Vorfällen, vom Träger und später auch von Dritten über die Vorfälle an der Kita informiert worden. „Wir nehmen den Fall sehr ernst“, sagte Metter.

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