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Berlin: Klasse kämpfte für ihre Mitschülerin Eksi-Preis für Einsatz gegen Abschiebung

Als ihre Klassenkameradin, die 13jährige Tanja Ristic, aus der Schule geholt wurde, um abgeschoben zu werden, wehrte sich die Klasse 8.3 der Fritz-Karsen-Schule in Neukölln.

Als ihre Klassenkameradin, die 13jährige Tanja Ristic, aus der Schule geholt wurde, um abgeschoben zu werden, wehrte sich die Klasse 8.3 der Fritz-Karsen-Schule in Neukölln. „Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt und Briefe an den Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky und die Presse verfasst“, sagt die Klassensprecherin Lola Kolb. Sie marschierten zum Rathaus Neukölln, demonstrierten mit Plakaten gegen die Abschiebung. Und waren erfolgreich.

Tanja Ristic, die ihr Geburtsland Bosnien als Dreijährige verlassen hatte, durfte mit ihrer Mutter in Deutschland bleiben. „Aus humanitären Gründen“, entschied die Sozialverwaltung – und wenigstens so lange, bis über ihren Asylantrag entschieden ist (wir berichteten).

Für ihr Engagement wurde die Klasse am gestrigen Sonnabend mit dem ersten Preis des Mete-Eksi-Fonds ausgezeichnet. Er wird einmal im Jahr an Kinder und Jugendliche vergeben, die sich besonders um das friedliche Zusammenleben von Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft in Berlin bemüht haben. Benannt ist die Auszeichnung, die vom Türkischen Elternverein und der Erziehungsgewerkschaft GEW getragen wird, nach Mete Eksi, der am 13. November 1992 im Alter von 19 Jahren bei einem Angriff junger Neonazis auf eine Gruppe Kreuberger Jugendlicher schwer verletzt wurde und später an den Folgen starb. Den zweiten Preis erhielt das Kooperationsprojekt einer Marzahner und einer Kreuzberger Oberschule. Was die Klasse 8.3 mit dem Preisgeld von 2000 Euro macht, „das wissen wir noch nicht“, sagt Klassensprecherin Lola Kolb. jch

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