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Berlin: "Klasse!": Rauch-Pause

Ich stehe auf einen überfüllten Bahnsteig. Vor mir an der Wand hängt ein kleines Schild, das erkennen lässt, dass man hier nicht rauchen darf.

Ich stehe auf einen überfüllten Bahnsteig. Vor mir an der Wand hängt ein kleines Schild, das erkennen lässt, dass man hier nicht rauchen darf. Rechts und links von mir zünden sich gerade zwei rücksichtslose Fahrgäste eine Zigarette an, doch es ist niemand da, der dafür sorgt, dass das Rauchverbot eingehalten wird. Also kann ich jetzt zehn Minuten in einer Rauchwolke stehen, die sich so schnell nicht verziehen wird. Kurz bevor die U-Bahn kommt, wird die Zigarette zu den vielen anderen Kippen auf dem Gleis geworfen.

Dieser geschilderte Fall ist leider kein Einzelfall in Berlins U-Bahnhöfen. Obwohl jeder Berliner S- und U-Bahnhof eigentlich eine rauchfreie Zone ist, wird trotzdem überall hemmungslos geraucht.

Dass sich die Fahrgäste keine Gedanken darüber machen, liegt meiner Meinung nach auch daran, dass BVG und S-Bahn jahrelang nichts dagegen unternommen haben, sondern im Gegenteil das Gefühl aufkommen ließen, man dürfe wohl doch rauchen, da jeder Mülleimer gleichzeitig noch einen Aschenbecher beinhaltete.

Ein Aschenbecher in einer Nichtraucherzone? Das macht doch keinen Sinn. Der Versuch, mit einer netten Stimme aus den Lautsprechern die Fahrgäste auf das Rauchverbot hinzuweisen, ist wohl auch eher zum Scheitern verurteilt. Wenn man sich das große Engagement der BVG beim Erwischen von Schwarzfahrern anschaut, fragt man sich doch, warum das Unternehmen nicht mit gleichem Aufwand gegen die Raucher auf den Bahnhöfen vorgeht.

Joscha Schneider[Waldorfschule M&auml], 11. Klasse[Waldorfschule M&auml]

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