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Berlin: Kleine Kinder, großes Geld

Vorwurf Untreue: Um die ASB-Kitas herrscht Streit

In den Kindertagesstätten des Arbeiter- Samariter-Bundes gibt es Streit: Noch vor einem Jahr meldete der Dachverband – der Berliner Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) – Insolvenz an. Die eigenständigen 21 Kitas der gemeinnützigen Kinder- und Jugendhilfe seien zwar von der wirtschaftlichen Schieflage des Vereins nicht betroffen, hieß es von der Insolvenzverwaltung. Nun jedoch ist bekannt geworden, dass an die Unternehmensberaterfirma Roland Berger für die Begutachtung eben jener Kitas 250 000 Euro gezahlt worden sein sollen. „Während beim Essen für unsere Kinder gespart wird, fließt viel Geld an externe Firmen“, beschweren sich Eltern aus ASB-Kitas. Sie behaupten: Die Unternehmensberatung habe weniger als drei Monate für die Kinder- und Jugendhilfe des ASB gearbeitet. „Das stimmt nicht“, sagt dagegen Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus. „Roland Berger war ein halbes Jahr lang tätig.“ Außerdem sei eine externe Beratung im Falle eines insolventen Dachverbandes auch bei Unterorganisationen üblich. Auch Kita-Geschäftsführer Bernhard Lewandowski verteidigt den Einsatz von Roland Berger: Die Berater hätten auf ineffiziente Vorgänge aufmerksam gemacht, sagte er. Juristen sind sich uneinig, ob ein gemeinnütziger Verein derart viel Geld für eine externe Beraterfirma ausgeben darf. Im Aufsichtsrat sei zuvor außerdem der Vorschlag abgelehnt worden, eine günstigere Bilanzbuchhalterin einzustellen, behaupten Mitarbeiter.

Die ASB-Kinder- und Jugendhilfe beschäftigt 400 Mitarbeiter und betreut im gesamten Stadtgebiet 2500 Kinder. Branchenmitarbeiter halten die Summe zwar für hoch, aber durchaus nicht für unangemessen. Heute wollen sich die Gläubiger – unter ihnen Großbanken und das Land Berlin – zusammensetzen, um ihr weiteres Vorgehen abzustimmen.hah

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