zum Hauptinhalt

Berlin: Kleinere Klassen für Schulen mit vielen Migranten

Grundschulen mit einem hohen Migrantenanteil dürfen vom kommenden Schuljahr an kleinere erste Klassen einrichten. Laut einem Rundschreiben von Bildungssenator Klaus Böger (SPD) sollen im Regelfall nur noch 20 Kinder in den Klassen sein, wenn eine Schule über 40 Prozent „Kinder nichtdeutscher Herkunft“ hat.

Grundschulen mit einem hohen Migrantenanteil dürfen vom kommenden Schuljahr an kleinere erste Klassen einrichten. Laut einem Rundschreiben von Bildungssenator Klaus Böger (SPD) sollen im Regelfall nur noch 20 Kinder in den Klassen sein, wenn eine Schule über 40 Prozent „Kinder nichtdeutscher Herkunft“ hat. Die Höchstgrenze, die bisher bei 27 Kindern lag, wird auf 23 gesenkt. Böger begründet diese Verbesserung der Personalzuweisung mit den „besonderen Herausforderungen“, die die neue Schuleingangsphase mit sich bringt.

Die Entscheidung kommt nicht überraschend: In der vergangenen Woche hatten mehrere SPDBildungspolitiker, darunter Böger, kleinere Klassen gefordert. Sie reagierten damit auf das schlechte Abschneiden der Berliner Viertklässler beim letzten Vergleichstest mit anderen Bundesländern. Allerdings hieß es zunächst von Seiten der Haushaltspolitiker, diese Forderung sei nicht zu bezahlen.

Darüber hat sich Böger nun offenbar hinweggesetzt: Er geht davon aus, dass er die kleineren Klassen finanzieren kann, weil die bisherigen Ausländer-Förderklassen wegfallen, die sehr personalintensiv waren. Falls eine Schule nicht genug Räume hat, um zusätzliche Klassen einzurichten, soll zum Ausgleich stundenweise ein zweiter Lehrer zur Verfügung stehen.

Er sei „hoch erfreut“ über Bögers Entscheidung, sagte gestern der Leiter der Spreewald-Grundschule, Erhard Laube. Dagegen meinte CDU-Bildungspolitiker Gerhard Schmid, es bringe nichts, die Klassen nur zu verkleinern.Wichtiger sei gezielte Sprachförderung. sve

-

Zur Startseite