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Berlin: Kleinkind vorm Ertrinken gerettet

Rettungsschwimmer erwischten Dreijährigen in letzter Sekunde Die Eltern hatten nur einen Moment nicht hingeschaut

Der dreijährige Junge wollte nur ein wenig im seichten Wasser planschen. Ein bisschen buddeln im Freibad Wannsee, einer wilden Badestelle, die nicht zu verwechseln ist mit dem nahe gelegenen Strandbad Wannsee. Doch dann muss der Junge beim Spielen am Samstagabend immer weiter hinein ins Wasser geglitten sein, er verlor den Halt und lief Gefahr zu ertrinken. „Sein Kopf war bereits unter Wasser, als unsere Retter um kurz vor 20 Uhr ankamen“, sagt der Sprecher der Deutschen LebensRettungs-Gesellschaft (DLRG), Frank Villmow.

Doch die Retter erwischten ihn gerade noch rechtzeitig: Einer der Männer sprang von der Station, der andere vom Rettungsboot ins Wasser, um den Jungen auf das Boot zu ziehen. „Die Eltern saßen ein paar Meter entfernt. Sie haben wohl viel zu spät mitbekommen, was passiert“, sagt der DLRG–Sprecher und warnt: Bei kleinen Kindern sei es dringend nötig, dass die Eltern das Kind ohne Unterbrechungen beobachten. Das Tückische bei Kindern sei, dass sie „einfach untergehen, ohne viel um Hilfe zu rufen“. Die DLRG-Schwimmer seien nur deshalb auf den Jungen aufmerksam geworden, „weil sie ständig die Menschen im Wasser im Blick haben“. Der Dreijährige musste nicht wiederbelebt werden, ist aber dennoch ins Krankenhaus gebracht worden. Dort sollte sichergestellt werden, dass sich kein Wasser in den Lungen gesammelt hat. Diese Gefahr – sie wird auch als „sekundäres Ertrinken“ bezeichnet, sei in solchen Fällen immer gegeben. Das bedeutet: „Wenn sich Wasser in der Lunge gesammelt haben sollte, kann sich weitere Flüssigkeit aus dem Körper in der Lunge ausbreiten. Bis zu 24 Stunden danach kann ein Mensch dann plötzlich tot umfallen“, erklärt Villmow. Die DLRG hat in diesem Jahr bereits 1150 Einsätze, davon etwa 10 Lebensrettungen geleistet.

Ein weiterer Badegast konnte am Sonntagmorgen um kurz vor halb elf am Quermatenweg beim Badesee Krumme Lanke in Zehlendorf gerettet werden. Der 72-Jährige drohte zu ertrinken. Als der Notarztwagen eintraf, hatten ihn bereits Badegäste aus dem Wasser gezogen. Der Notarzt konnte den Mann wiederbeleben. Er kam daraufhin ins Behring-Krankenhaus. tabu

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