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Berlin: Knöllchen mit Kreditkarte zahlen?

Polizei in Nordrhein-Westfalen testet Plastikgeld. Berlin ist skeptisch

Plastikgeld ist auf dem Vormarsch: im Supermarkt, an der Tankstelle, im Taxi und bald auch bei der Polizei. Zumindest testet die Behörde in NordrheinWestfalen – als erste bundesweit – die neue Zahlungsmöglichkeit: Verkehrssünder zwischen Bielefeld und Bitburg können von Anfang Juli an ihre Strafen mit Scheck- oder Kreditkarte zahlen.

In Berlin ist die Polizei noch weit weg vom Plastikgeld: „Derzeit kein Thema“, sagte der Sprecher der Innenverwaltung, Peter Fleischmann. Intern allerdings hat die Berliner Polizei bereits den Auftrag erhalten zu prüfen, ob auch in der Stadt künftig Verkehrsordnungswidrigkeiten bargeldlos beglichen werden können. Die entsprechende Anweisung der Innenverwaltung erreichte die Polizei am gleichen Tag, an dem auch die Firma TeleCash mitteilte, dass ihre Geräte in Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden. TeleCash ist einer von mehreren Anbietern des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, bei dem Scheck- oder Kreditkarte durch ein Lesegerät gezogen werden. Die auf dem Magnetstreifen gespeicherten Daten werden an eine Zentrale übermittelt, die wiederum veranlasst, dass der zuvor über eine Tastatur am Lesegerät eingegebene Betrag vom Konto des Karteninhabers abgebucht und auf dem der Polizei gutgeschrieben wird.

Rund 3400 mobile Geräte hat die Polizei in NRW beschafft. Sie nehmen per Funk Kontakt mit dem Rechenzentrum von TeleCash auf. Der Verkehrssünder gibt dann noch seine Geheimnummer ein, bestätigt – und die Strafe ist beglichen: „Ein aufwändiges Abrechnungssystem wird abgeschafft, und die Beamten werden kein Bargeld mehr bei sich haben“, schwärmt ein Sprecher des NRW-Innenministeriums.

In Berlin ist man indes vom Erfolg der elektronischen Zahlungsmöglichkeiten nicht überzeugt: „Was in Flächenstaaten sinnvoll sein mag, muss in einem Stadtstaat noch lange nicht sinnvoll sein“, lautete das Ergebnis einer entsprechenden Untersuchung aus dem Jahr 2000. Damals erschien der materielle wie finanzielle Aufwand zu groß. Schließlich stehe in Berlin Geldautomat neben Geldautomat, hieß es. weso

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