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Königs Wusterhausen: Tödliche Verfolgungsfahrt war offenbar unnötig

Die mit sechs Toten geendete Verfolgungsfahrt der Bundespolizei bei Königs Wusterhausen ist nach einem Zeitungsbericht offenbar unnötig gewesen.

Potsdam - "Das Unfallfahrzeug war mit einem Peilsender ausgerüstet", sagten zwei Sicherheitsexperten der "Märkischen Allgemeinen". Der Pkw hätte somit aus der Distanz geortet werden können. "Da muss man schon einmal fragen, ob die Verfolgungsfahrt mit Tempo 180 quer durch Königs Wusterhausen gerechtfertigt war", sagte ein Experte.

Bei dem Unfall auf der Flucht vor der Polizei waren Anfang August zwei Schleuser und vier illegal nach Deutschland eingereiste Vietnamesen ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft Leipzig, die ein Ermittlungsverfahren gegen einen der mutmaßlichen Schleuser führte, soll den Einsatz des Ortungsgeräts in dem Verfahren beantragt haben, wie das Blatt weiter schreibt. Die Existenz des Peilsenders sei der Potsdamer Staatsanwaltschaft von der Leipziger Partnerbehörde bisher jedoch offenbar nicht mitgeteilt worden.

Fest steht der Zeitung zufolge dagegen, dass die verfolgenden Beamten nicht unmittelbar für den Tod der sechs Personen in dem Unfallfahrzeug verantwortlich sind. Die vier Zivilfahrzeuge der Polizei, die den Pkw über etwa zwölf Kilometer mit Blaulicht und Sirene verfolgten, hätten den Fluchtwagen nicht bedrängt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Benedikt Welfens, dem Blatt. Der Abstand soll zum Unfallzeitpunkt etwa 150 Meter betragen haben. Von den zwei Personen, die den Unfall in dem mit acht Insassen überladenen Pkw schwer verletzt überlebt hatten, könne einer voraussichtlich in Kürze vernommen werden. (tso/ddp)

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