zum Hauptinhalt

Berlin: Köpenicker Bahnhofstraße: Ein Kampf um Kunden

Wo derzeit noch Ramschläden, Imbissbuden und einige Marktstände das Bild prägen, wird bald ein neues Einkaufs-Center öffnen. An der Bahnhofstraße, gegenüber vom "Forum Köpenick", errichtet die Baugesellschaft GGW mbH & Co einen viergeschossigen Neubau.

Wo derzeit noch Ramschläden, Imbissbuden und einige Marktstände das Bild prägen, wird bald ein neues Einkaufs-Center öffnen. An der Bahnhofstraße, gegenüber vom "Forum Köpenick", errichtet die Baugesellschaft GGW mbH & Co einen viergeschossigen Neubau. "Noch in diesem Monat will das Unternehmen einen Bauantrag einreichen", kündigt Wilhelm Lehberger an, der als Projektentwickler für das Hamburger Unternehmen arbeitet.

Zwischen Bahnhof- und Borgmannstraße sowie dem Elcknerplatz soll das Center entstehen. Es wird eine große Glasfront erhalten, in der sich unter anderem der Bahnhof Köpenick spiegelt. In den beiden ersten Etagen werden 7500 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. "Zwei bis drei große Anbieter können sich dort ansiedeln", sagt Lehberger. Im Gespräch sind bislang ein Bekleidungshaus und ein Technikfachmarkt. Die oberen Etagen bieten Platz für einen Fitness- und Freizeitbereich. Rund 500 Parkplätze stehen auf mehreren Ebenen zur Verfügung. "Das ist allerdings nicht endgültig, darüber wird noch verhandelt", erklärt der Projektentwickler. 80 bis 100 Millionen Mark will die Gesellschaft investieren. Lehberger geht davon aus, dass sich schon ab August an der Bahnhofstraße die Kräne drehen. Bevor jedoch die neuen Fundamente in die Erde kommen, sind einige leer stehende Altbauten und eine ehemalige Kaufhalle abzureißen. Ende 2002 sollen dann die ersten Kunden das moderne Center erobern.

Im Bezirksamt äußert man sich zufrieden über die Pläne des Unternehmens. "Damit erhält die Bahnhofstraße noch einen neuen Besuchermagneten", urteilt ein Mitarbeiter vom Bereich Stadtentwicklung. Die meisten Gewerbetreibenden an der Einkaufsstraße sehen das anders. Schließlich haben sie in den vergangenen vier Jahren auch nicht vom Einkaufszentrum "Forum Köpenick" profitiert, so wie es der Bezirk angekündigt hatte. Im Gegenteil: Sie kämpfen nach wie vor ums Überleben. Viele Geschäfte mussten ganz aufgeben. "Ich freue mich zwar, dass der hässliche Bereich endlich aufgewertet wird, aber warum mit Geschäften", ärgert sich eine Händlerin. Auch Klaus Schröder, Manager vom "Forum Köpenick", äußert seine Bedenken. "Ich glaube nicht, dass dadurch mehr Besucher nach Köpenick gelockt werden." Der Manager rechnet mit Umsatzeinbußen. Die Suche nach einem Investor für das Gelände zog sich in die Länge. Ursprünglich wolte Karstadt in den 90er Jahren ein Kaufhaus errichten. Doch das Vorhaben zerschlug sich.

Steffi Bey

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false