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Hansen

© ddp

Körtings Polizeichef: Wer ist Udo Hansen?

Als der Name Udo Hansen im März dieses Jahres als Bewerber für das Amt des Polizeipräsidenten öffentlich bekannt wurde, reagierten selbst Sicherheitsexperten überrascht. Denn seit seinem Ausscheiden bei der Bundespolizei war der 58-Jährige in Deutschland nicht mehr in Erscheinung getreten.

Das SPD-Mitglied hatte sich Anfang 2008 aus Protest gegen eine vom CDU-Innenministerium durchgesetzte Reform krankschreiben lassen. Damals war er Leiter des „Grenzschutzpräsidiums Ost“ in Berlin, er kennt die Stadt also gut. Danach ging er als Berater für den Eads-Konzern nach Saudi-Arabien. Über seine Zeit werden immer wieder Gerüchte mit für Hansen unangenehmen Details verbreitet. Aus seiner Tätigkeit als Bundesgrenzschützer (heute Bundespolizei) eilt Hansen der Ruf eines Hardliners nach. Schlagzeilen machte er 1999, als er die Flüchtlingsunterkünfte am Frankfurter Flughafen mit Stacheldraht sichern ließ. Für die Linkspartei und die Grünen war er deshalb völlig inakzeptabel. Anders als sein Gegenkandidat Klaus Keese hatte sich Hansen in den vergangenen Monaten mit öffentlichen Kommentaren völlig zurückgehalten. Bekanntlich war Innensenator Ehrhart Körting (SPD) ausgesprochen indigniert über die PR-Kampagne, die Keese in eigener Sache angestiftet hatte. Körting ließ dagegen keinen Zweifel daran, dass er den Kandidaten Hansen durchsetzen wollte. Auch das Problem mit der Krankschreibung wurde elegant gelöst: Hansen wurde nur für Verwaltungstätigkeiten tauglich geschrieben – von einem Amtsarzt zwar, nicht aber vom dafür zuständigen Polizeiarzt. Darüber wundern sich viele Beamte.

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