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Berlin: Kohl kommt zu Zille und Adenauer Porträt des Alt-Kanzlers in der Ehrenbürgergalerie

Bald hängt zu seiner Linken Probst Heinrich Grüner, zu seiner Rechten Heinrich Zille und gegenüber Konrad Adenauer: Zwölf Jahre hat es gedauert, bis das Porträt seines selbst ernannten Enkels, AltKanzler Helmut Kohl, in die Ehrenbürger-Galerie des Abgeordnetenhauses Einzug halten wird. Voraussichtlich im Oktober will Parlamentspräsident Walter Momper (SPD) in Gegenwart des Porträtierten das Bild enthüllen.

Bald hängt zu seiner Linken Probst Heinrich Grüner, zu seiner Rechten Heinrich Zille und gegenüber Konrad Adenauer: Zwölf Jahre hat es gedauert, bis das Porträt seines selbst ernannten Enkels, AltKanzler Helmut Kohl, in die Ehrenbürger-Galerie des Abgeordnetenhauses Einzug halten wird. Voraussichtlich im Oktober will Parlamentspräsident Walter Momper (SPD) in Gegenwart des Porträtierten das Bild enthüllen. Ob der Berliner Maler Lutz Friedel auch mit dabei sein wird? Immerhin zog sich der Bild-Kauf eineinhalb Jahre hin, weil sich das Abgeordnetenhaus mit dem Meisterschüler von Bernhard Heisig nicht über den Kaufpreis einigen konnte. Lutz Friedel war am Mittwoch in seinem Freiluftatelier für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zusammen mit Helmut Kohl, der 103. von inzwischen 114 Berliner Ehrenbürgern, erhielten Michael Gorbatschow und Ronald Reagan 1992 die höchste Ehrung des Landes. Ehrenbürger dürfen nicht nur kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen oder das Gesetz- und Verordnungsblatt beziehen; das Konterfei in Öl findet auch Platz in der Ehrenbürgergalerie, die mittlerweile 45 Werke zählt.

Auf Kosten des Landes werden die Ehrenbürger von einem Künstler ihrer Wahl porträtiert. Im Etat des Abgeordnetenhauses stehen jährlich 12800 Euro für Künstlerhonorare bereit. Das Abgeordnetenhaus hüllt sich in Stillschweigen, wie hoch der Preis für das Kohl-Bild war. Das Honorar wird auf 9000 bis 10000 Euro geschätzt. Während die Porträts von Gorbatschow und Reagan längst hängen, fand Kohl aber erst 2003 Zeit, Modell zu sitzen. In seiner Amtszeit hatte er angegeben, keinen Termin dafür frei zu haben. Dann kam die Spendenaffäre. Der damalige Parlamentspräsident Reinhard Führer (CDU) mochte da nicht drängeln – das hielt man nicht für opportun. sib

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