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Berlin: "Kokain-Kartell": Drogenchef gesteht auch Kreditbetrug - Schaden von 5,4 Millionen Mark

Am vierten Tag des Prozesses um das Kokain-Kartell aus dem Hooligan-Milieu ist die fast harmonische Atmosphäre erstmals gestört worden. "Das ist doch ein Kronzeugenprozess", klagte einer der Anwälte - der geständige Hauptangeklagte Mario W.

Am vierten Tag des Prozesses um das Kokain-Kartell aus dem Hooligan-Milieu ist die fast harmonische Atmosphäre erstmals gestört worden. "Das ist doch ein Kronzeugenprozess", klagte einer der Anwälte - der geständige Hauptangeklagte Mario W.hatte zu einigen Bereichen ausführlich Stellung genommen, zu anderen aber jegliche Angabe verweigert. Durch seine Angaben hatte die Polizei mehrere Verdächtige verhaftet, die mit Drogen gehandelt haben sollen.

Der geständige Chef der Gruppe gab gestern vor dem Landgericht auch unlautere Geldbeschaffungsmethoden in Millionenhöhe zu. Der Mann besorgte sich nach eigenen Angaben 1997 mit gefälschten Papieren und erfundenen Namen Kredite in Höhe von 5,4 Millionen Mark für Scheingeschäfte auf dem Grundstücksmarkt. Die Gelder wurden von der Dresdner Bank in Zittau ausgezahlt, in der sein Bruder arbeitete.

In dem seit Mai dauernden Großverfahren müssen sich sechs weitere Angeklagte verantworten. Der Kopf der Drogenbande hatte bereits bei den vorangegangenen Verhandlungstagen zugegeben, für Schmuggel und Vertrieb von rund 30 Kilogramm Kokain aus Venezuela verantwortlich gewesen zu sein. Die Kredite sollten nach Angaben des 36-jährigen Chemnitzers für Risikogeschäfte verwendet werden. Unter anderem investierte W. mehrere Hunderttausend Mark in Grundstücke in Polen.

host

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