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Berlin: Kokain-Schmuggel: Mutter muss sich vor Landgericht verantworten

Wegen Schmuggels von neun Kilogramm Kokain von Venezuela nach Deutschland muss sich seit Montag eine 31-jährige Frau vor dem Landgericht verantworten. Die alleinerziehende Mutter soll 1997 als Drogenkurier für die so genannte Türsteherszene gearbeitet haben.

Wegen Schmuggels von neun Kilogramm Kokain von Venezuela nach Deutschland muss sich seit Montag eine 31-jährige Frau vor dem Landgericht verantworten. Die alleinerziehende Mutter soll 1997 als Drogenkurier für die so genannte Türsteherszene gearbeitet haben. 1996 und 1997 soll sie mindestens neun Mal unter falschem Namen nach Südamerika gereist sein, um jeweils einen Kilogramm Kokain nach Deutschland zu schmuggeln. Bis auf zwei Kurierfahrten hat die Angeklagte ihre Schmuggeleien vor Gericht eingestanden. Durch ihre Arbeit in der Diskothek habe sie 1992 Kontakt zu der Szene und zu Drogen bekommen. Sie selbst habe seit 1996 regelmäßig Kokain geschnupft, um ihrem "langweiligen Leben als alleinerziehende Mutter" einen "Kick" zu geben, wie die 31-Jährige aussagte. "Das Leben war einfach rosarot. Man fühlte sich als die Größte". Weil das Geld aber immer knapper geworden sei, habe sie im Mai 1997 einen befreundeten Türsteher um einen "Nebenjob" gebeten.

Verbindungsmann und Auftraggeber war demnach Mario W.. Der Chemnitzer galt als Chef der Berliner Türsteherszene und war im September 2000 vom Landgericht wegen Rauschgifthandels zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Angehörige dieser Szene sind wiederholt durch Rauschgifthandel, Rotlichtkriminalität und Schutzgelderpressung aufgefallen. Bei einem Zwischenstop in Rio de Janeiro war die Angeklagte November 1997 festgenommen worden. Fast drei Jahre saß sie wegen Rauschgiftschmuggels in brasilianischen Haftanstalten ein, bis sie im Frühjahr dieses Jahres ausgeliefert wurde. Seither ist sie auf freiem Fuß. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

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