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Berlin: Kollektiv

Der moderne Sozialist ist Internationalist und Gerechtigkeitsfan. Er gibt, was und wo er kann, um den Raubtierkapitalismus in seine Schranken zu weisen – aber wird das genügen?

Der moderne Sozialist ist Internationalist und Gerechtigkeitsfan. Er gibt, was und wo er kann, um den Raubtierkapitalismus in seine Schranken zu weisen – aber wird das genügen? Die Kollekte, die am Sonntag gesammelt wurde, um die Kosten der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung zu decken, lässt daran gewisse Zweifel aufkommen. Ja, es waren knapp 3700 Euro im Säckel. Dazu aber auch – wie die Linkspartei nicht ohne Selbstironie mitteilt – 225 Rubel, 1000 kasachische Tenge, 6 Zloty 88, 2 britische Pennys, 6 DM-Pfennige und, ja, zwei Einkaufschips aus Plastik.

Es ist vermutlich einfach so, dass hier internationale Teilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Für den Gang zum Geldautomaten war keine Zeit mehr, und da haben sie eben diskret klimpern lassen, was gerade verfügbar war, einfach, um nicht als Trittbrettfahrer oder, wer weiß, neoliberaler Perspektivagent zu gelten.

Immerhin: Es waren keine DDR-Mark dabei. Aber Einkaufschips? Wer traut sich das? Zwei waren dabei, die bekanntlich gut haushalten können: die Herren Gysi und Lafontaine. Wäre eine Spur, die die Linkspartei mal verfolgen sollte.

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