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Berlin: Kommt das Kaufhaus Cumberland? Baudenkmal am Kurfürstendamm

soll zur Shopping-Passage werden

Eigentlich sollte das denkmalgeschützte Haus Cumberland am Kurfürstendamm 193 zum Luxushotel unter dem Arbeitstitel „Adlon des Westens“ werden – aber jetzt ist auch ein Einkaufszentrum im Gespräch. Nach TagesspiegelInformationen haben die Betreiber der Neuköllner Gropius-Passagen ihr Kaufinteresse signalisiert. Das Center an der Johannisthaler Chaussee gehört der Münchner Firma H.F.S. Hypo-Fondsbeteiligungen für Sachwerte GmbH. Senatsbaudirektor Hans Stimmann und die Oberfinanzdirektion bestätigten die Verhandlungen.

Stimmann kann sich Einzelhandel in dem 91 Jahre alten Gebäude zwischen Ku’damm, Schlüter- und Lietzenburger Straße durchaus vorstellen. Die Stadtentwicklungsverwaltung habe „großes Interesse, dass sich der obere Ku’damm belebt“. Er habe mehrmals versucht, Investoren für „gehobenes Shopping“ im Haus Cumberland zu interessieren. Die H.F.S. müsste aber ihr Konzept überarbeiten, sonst sei es nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar. Laut Stimmann plant der Investor eine eher gewöhnliche Einkaufspassage, für die große Teile des Altbaus abgerissen werden müssten. Von der Münchner Firma waren keine Einzelheiten zu erfahren.

Haus Cumberland war 1912 als hotelähnliches „Boarding House“ mit 700 Betten eröffnet worden, aber nach kurzer Zeit in Konkurs gegangen. Später wurde das Haus zum Behördensitz. Letzter Nutzer war die Oberfinanzdirektion (OFD), die im September 2002 auszog. Sie führt auch die Verkaufsverhandlungen. Das Gebäude gehört je zur Hälfte dem Bund und Berlin. Eine geplante Veräußerung an die Fundus-Gruppe, die ein Fünf-Sterne-Hotel plante, war im vorigen Jahr gescheitert. Derzeit wird laut OFD-Sprecher Helmut John mit drei Interessenten „ernsthaft“ verhandelt. Dabei gehe es auch noch um eine Hotelnutzung. Der Einzelhandelsverband hätte keine Einwände gegen ein Shoppingcenter. Es handele sich um einen „integrierten Standort“; die Einkaufsmeile Ku’damm könne damit an Anziehungskraft gewinnen, sagt Sprecher Jan Holzweißig. CD

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