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Berlin: Konkurrenz für den Alex

Im östlichen Stadtzentrum soll bis 2006 ein neues Einkaufs- und Freizeitzentrum entstehen

Die Bauherren haben es eilig: Schon zur Fußball-WM 2006 soll zwischen dem Alexanderplatz und der Jannowitzbrücke in Mitte ein großes Einkaufs- und Freizeitcenter eröffnen. Seit gestern trägt das Projekt den Namen „Alexa“, der natürlich vom Alexanderplatz abgeleitet ist. Das Baugelände zwischen Alexander-, Dircksen- und Grunerstraße trägt wegen seiner Form den Spitznamen „Banane“.

Bauherren des Centers sind die portugiesische Firma Sonae Imobiliária und das französische Unternehmen Foncière Euris. Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) und von Bezirksbürgermeister Joachim Zeller (CDU) feierten die Investoren am Freitag den symbolischen Spatenstich. Genau genommen laufen die Arbeiten schon seit ein paar Wochen, doch einige der Ehrengäste hatten erst jetzt Zeit zum Mitfeiern.

Während sich Sonae und Fonciére Euris zunächst auf ihr Center konzentrieren, plant die ebenfalls am Gesamtprojekt beteiligte Wohnungsbaugesellschaft Degewo weitere Bauten für ein Hotel und andere Nutzungen, darunter einen 65 Meter hohen Turm. Offen bleibt vorerst, ob ein ursprünglich geplanter 150-Meter-Turm mit 40 Büroetagen errichtet werden kann. Für dieses Hochhaus fehlt noch ein Projektentwickler.

Die Sonae-Gruppe betreibt schon zahlreiche Einkaufszentren in Portugal, Spanien und Brasilien. Die Gestaltung der Center variiert stark, vor allem bei der Innenarchitektur werden regionale Stilelemente einbezogen – in einem der Gebäude steht zum Beispiel ein Fischerboot.

Mit einem „innovativen und einfallsreichen“ Innendesign rechnet der Hauptgeschäftsführer des Berliner Einzelhandelsverbands, Nils Busch-Petersen, nun auch in Berlin. Bisher habe bei fast allen Einkaufszentren anderer Investoren leider die Regel gegolten: „Kennt man eines, kennt man alle.“ Dagegen kündigte Sonae-Vorstand Fernando Oliveira gestern an, dass in dem „Alexa-Center“ die „Form- und Farbenwelt des Art Déco neu zur Sprache kommen“ werde.

Bezirksbürgermeister Zeller sagte, der auch als „sprödes Herz des Ostens“ bekannte Alexanderplatz habe nun gute Chancen auf einen Aufschwung. Auch Klaus Wowereit fand, die Gegend könne wieder wie einst zum „pulsierenden Zentrum“ werden. In der Nähe des Baugeländes laden bereits der Kaufhof und die Rathaus-Passagen zum Einkaufen ein.

Noch ist nicht absehbar, wie sich die Konkurrenz zwischen diesen Shopping-Standorten entwickeln wird. Denn Sonae nennt die Namen der vorgesehenen Einzelhandelsmieter im Center bisher nicht. Die Einzelhandelsfläche in dem geplanten, fünfstöckigen Zentrum entspricht fast genau der Größe der Potsdamer Platz Arkaden.

Der Bau des Einkaufszentrums war durchaus umstritten. Vor allem die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus hatte angesichts des Überangebots an Verkaufsflächen in Berlin vor negativen Folgen für andere Center und Geschäfte gewarnt.

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