zum Hauptinhalt

Berlin: Konsum steht unmittelbar vor der Insolvenz Eine der Gläubigerbanken bremst das Konzept zur Sanierung

Offenbar steht die angeschlagene Konsumgenossenschaft inzwischen kurz vor der Insolvenz. Eine der Gläubigerbanken hat das Sanierungskonzept des Unternehmens abgelehnt.

Offenbar steht die angeschlagene Konsumgenossenschaft inzwischen kurz vor der Insolvenz. Eine der Gläubigerbanken hat das Sanierungskonzept des Unternehmens abgelehnt. Damit bleiben die laufenden Kredite weiter gesperrt, der Konsum kann seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Bei einer Insolvenz wären wahrscheinlich die 57 Millionen Euro Einlagen der 190 000 Genossenschaftsmitglieder unwiederbringlich verloren.

Am Montagnachmittag liefen die Gespräche mit den sechs Kreditinstituten noch. Eine Einigung war an der Württembergischen Hypothekenbank gescheitert, die mit einem Kreditvolumen von 33,7 Millionen Euro der zweitgrößte Gläubiger ist, nach der Berliner Bankgesellschaft (44,3 Millionen Euro). Das vorgelegte Konzept sieht unter anderem vor, dass die Banken zwei Jahre lang auf die Tilgung der Kredite verzichten. Sollten die Gespräche endgültig scheitern, muss die Konsumgenossenschaft beim Amtsgericht den Insolvenzantrag einreichen.

Das wahrscheinlichste Szenario in diesem Fall: Zur Schuldentilgung würden Konsumtöchter wie das Dorint-Hotel am Müggelsee und das Reisebüro K-Tours verkauft, außerdem der umfangreiche Immobilienbesitz. Der Erlös ginge an die Banken. Die Einlagen der Genossen würden ebenfalls herangezogen, maximal jeweils 25 000 Euro.

Die aus den ostdeutschen Konsum-Märkten hervorgegangene Genossenschaft finanziert sich seit 1990 vor allem über die Anteile ihrer Mitglieder und die Vermietung der ehemaligen Märkte. Wertverluste bei den Immobilien brachten das Unternehmen dann ins Straucheln. Dazu kamen Wechsel an der Spitze, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat wegen Verdachts der Untreue und Bilanzfälschung. Zuletzt haben die Anleger einen Beitrag zur Rettung in letzter Minute versucht und ihre Anteile von 25 auf 27 Euro je Einlage erhöht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false