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Berlin: Kontrolle bei Dussmann eskalierte

Internetnutzer kritisieren Kulturkaufhaus

Eine blutende Nase, Schürfwunden und zwei Anzeigen: Das ist die Bilanz einer Auseinandersetzung zwischen Sicherheitsangestellten des Kulturkaufhauses Dussmann und einem Kunden. Das Unternehmen sieht sich nun massiver Kritik im Internet gegenüber.

Am vergangenen Samstag gegen 17:30 Uhr eskalierte die Begegnung: Zwei Mitarbeiter verdächtigten einen Kunden des Diebstahls, verfolgten ihn in Richtung des Bahnhofs Friedrichstraße und sprachen ihn an. Noch bevor es zu einem Wortwechsel kam, soll der Verdächtige, ein Tourist aus Israel, mit der Faust auf eine Sicherheitsangestellte eingeschlagen haben, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Eine Bekannte des Touristen berichtete hingegen, der Mann, der kein Deutsch spricht, habe angenommen, er werde überfallen. Nach eigenen Angaben wurde er von dem zweiten Angestellten im Gesicht verletzt.

Bei der Polizei liegen von beiden Seiten, dem Kunden und der Mitarbeiterin, Anzeigen wegen Körperverletzung vor, sagte ein Sprecher. Es werde ermittelt. Der Verdacht des Ladendiebstahls erwies sich indessen als falsch. Die Sprecherin von Dussmann sagte, man bedauere den Vorfall und habe sich „mündlich und schriftlich entschuldigt.“ Auf der Facebook-Seite des Unternehmens heißt es, man wolle den Vorfall restlos aufklären. Außerdem steht dort: „Wenn eine Mitarbeiterin unseres Hauses tätlich angegriffen wird, ist unser Sicherheitspersonal aufgefordert einzugreifen.“

Auf der Facebook-Seite des Unternehmens führte der Vorfall zu einem sogenannten Shitstorm, einem Internetphänomen, bei dem sich geballt sachliche wie unsachliche Kritik gegen große Unternehmen oder gegen Privatpersonen richtet. User schrieben Kommentare wie „Dussmann - Das Kein-Kulturkaufhaus!!!“ und „Schämt euch Dussmann“. Carmen Schucker

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