zum Hauptinhalt

Kontrolle ist nicht gut: Testmail im Rathaus empört Personalrat und Gewerkschaft

Eine Testmail im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf sorgt derzeit für Empörung bei den Beschäftigten. Sollte damit das Verhalten der Mitarbeiter kontrolliert werden, wie von der Gewerkschaft Verdi angenommen?

Von Sandra Dassler

Viel Ärger um eine Testmail gibt es derzeit im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Mail wurde mit dem Hinweis, es handele sich um eine technische Überprüfung, an die Beschäftigten versandt – mit der Bitte, den Eingang zu bestätigen. „Tatsächlich soll aber nicht die Technik, sondern das Verhalten der Mitarbeiter kontrolliert und ausgewertet werden“, sagte die zuständige Sekretärin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Marion Kruck am Dienstag dem Tagesspiegel: „Auf Anfrage des Personalrats, der nichts von der Aktion wusste, wurde bestätigt, dass man auf Beschwerden von Bürgern reagieren wolle, wonach manche Mails nicht gelesen werden. Dies als technische Überprüfung zu tarnen, ist eindeutig hinterlistig.“

Für Kruck und den Personalrat im Bezirksamt ist die Aktion eine unzulässige Leistungs- und Verhaltenskontrolle, da sie nicht mit dem Personalrat abgesprochen wurde. Man empfehle den Beschäftigten, nicht auf die Mail zu reagieren und habe einen Anwalt eingeschaltet, hieß es.

Der für die Aktion zuständige Baustadtrat und Vizebürgermeister Klaus-Dieter Gröhler (CDU) bestätigte zwar, dass 1500 Testmails versandt wurden, wies die anderen Vorwürfe aber zurück: „Das ist ein Sturm im Wasserglas“, sagte er dem Tagesspiegel: „Wir hatten Hinweise, dass wir ganz viele Mails im Speicher haben, die nicht abgerufen werden, und wollten herausfinden, woran das liegt und welche Mitarbeiter es betrifft.“ Den Personalrat habe man nicht eingeschaltet, weil mit der Aktion weder eine Bestrafung noch eine Disziplinierung verbunden sei, sagte er: „Das wäre ja erst der zweite Schritt.“ das

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false