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Korruptionsvorwürfe: Restaurator des Denkmalamts angeklagt

Wegen Korruption hat die Berliner Justiz Anklage gegen einen ehemaligen Restaurator des Landesdenkmalamtes erhoben. Es geht vor allem um falsche Abrechnungen bei der Restaurierung des Reiterdenkmals Friedrichs des Großen auf dem Boulevard Unter den Linden.

Berlin - Die Vorwürfe lauten auf Vorteilsannahme, Bestechlichkeit, Untreue und Beihilfe zu einer wettbewerbswidrigen Absprache, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.

Mitbeschuldigt sind ein Bildhauer und zwei Bauunternehmer, denen unter anderem Bestechung und Vorteilsgewährung zur Last gelegt wird. Ein Prozesstermin vor dem Berliner Landgericht steht noch nicht fest.

Die Bauunternehmer sollen dem Bezirksamt Mitte im Jahr 2000 fast 100.000 Mark (51.000 Euro) in Rechnung gestellt haben, obwohl sie nach Überzeugung der Ankläger die angegebenen Bauleistungen an dem Denkmal gar nicht erbracht hatten. Der Restaurator soll ihnen geholfen haben, das Geld zu erhalten.

Um sich den Restaurator für falsche Abrechnungen gewogen zu halten, sollen ihm die drei Mitbeschuldigten und weitere Bauunternehmer in den Jahren 1996 bis 2000 mehrfach Besuche von Bordells und teuren Restaurants bezahlt haben. Die Ankläger wollen dem Restaurator auch nachweisen, dass ihm Bargeldbeträge in Höhe von mehreren tausend Mark zugesteckt und ohne Entgelt zwei BMW-Cabrios überlassen wurden.

In dem Verfahren geht es auch um verbotene Absprachen bei der Auftragsvergabe. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten am Zeughaus sollen der Restaurator und der freiberufliche Bildhauer 1999 zwei Bauunternehmen dazu veranlasst haben, für einen ausgeschriebenen Auftrag Scheinangebote abzugeben. Sie sollten es dem Bildhauer ermöglichen, das scheinbar günstigste Angebot abzugeben und so den Zuschlag zu erhalten. Die Ausschreibung war damals jedoch vor der Auftragsvergabe aufgehoben worden. (tso/dpa)

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