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Berlin: Krach in Konzerthalle: Viel Lärm um nichts? - Treptower Bezirksamt und "Arena"-Betreiber im Clinch

Es gibt Krach um den Krach in der "Arena": Nachdem der Umbau der denkmalgeschützten Veranstaltungshalle an der Eichenstraße 4 abgeschlossen ist, streiten sich das bezirkliche Umweltamt und die Arena-Betreiber um ein Lärmschutzgutachten. Es liegt seit Anfang des Jahres vor und weist nach Aussage von Arena-Chef Falk Walter nach, dass kein Lärm mehr nach außen dringt.

Es gibt Krach um den Krach in der "Arena": Nachdem der Umbau der denkmalgeschützten Veranstaltungshalle an der Eichenstraße 4 abgeschlossen ist, streiten sich das bezirkliche Umweltamt und die Arena-Betreiber um ein Lärmschutzgutachten. Es liegt seit Anfang des Jahres vor und weist nach Aussage von Arena-Chef Falk Walter nach, dass kein Lärm mehr nach außen dringt. "Aus unserer Sicht ist damit die Tauglichkeit der eingebauten 37 Zentimeter dicken Schallschutzwand erbracht", sagt Walter. Seitdem auch zusätzliche Stahltüren installiert und sämtliche Verglasungen verstärkt wurden, habe sich kein Anwohner der benachbarten Neubauten über den Krach aus dem Kulturtreff beschwert.

Der Leiter des Umweltamtes, Hans Weist, gibt zu, dass gegenwärtig keine Bürgerproteste vorliegen. Dennoch besteht er darauf, dass die Arena ein "fachlich fundiertes Lärmschutzgutachten übergibt". Denn die bereits vorliegenden Unterlagen würden mehrere Forderungen des Bezirks nicht berücksichtigen. Aus seiner Sicht ist der Nachweis, dass kein Lärm mehr nach außen dringt, noch nicht erbracht. "Es fehlen Angaben über die Anzahl der Besucher, über die Art der Konzerte und die Häufigkeit der Schallspitzen", zählt Weist auf. So seien bislang besonders hohe Schallausschläge, wie sie Applaus auslösen kann, nicht gemessen worden. Außerdem müsse sich die Arena Gedanken über die Lärmminderung während der An- und Abreise der Gäste machen. "Die Nachtruhe des Wohngebietes zwischen Fanny-Zobel- und Hoffmannstraße, darf nicht gestört werden", steht für Weist fest.

In der Vergangenheit hatten sich auch darüber viele Treptower beschwert. Wie berichtet, gab es Unterschriftensammlungen, mit denen ein Verbot der lauten Konzerte erreicht werden sollte. Für Arena-Chef Falk Walter sind die Forderungen des Bezirks "reine Schikane". "Wir haben für 480 000 Mark eine Schallschutzwand gebaut und Lärmmessungen durchführen lassen", betont er. Außerdem sei Berlin nun mal eine Großstadt, in der man mit einem gewissen Lärmpegel leben müsse. Walter sieht deshalb keinen Handlungsbedarf. Auch das vom Bezirk angedrohte Zwangsgeld in Höhe von 6000 Mark, das fällig wird, wenn das Gutachten nicht so schnell wie möglich vorliegt, will er nicht zahlen. "Im Zweifelsfall gehen wir vor Gericht", kündigt er an. Die Haltung des Umweltamtes bleibt ihm unverständlich. Er wirft den Mitarbeitern vor, sie seien an einem konstruktiven Miteinander nicht interessiert. "Jeder andere Bezirk wäre froh, solch einen Veranstaltungsort wie die Arena zu haben", meint Walter. Umweltamts-Chef Weist entgegnet, dass er nur seine behördliche Verpflichtung erfülle.

Seit vier Jahren finden in dem ehemaligen Busdepot an der Spree Konzerte, Parties und Theateraufführungen statt. Neben Bob Dylan, Puff Daddy und Carlos Santana traten dort unter anderem die Pet Shop Boys, Rammstein, BAP und Lauryn Hill auf. Rund 500 000 Besucher kommen jährlich zu den Veranstaltungen.

bey

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