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Berlin: Krankenhausschließung: Solidaritäts-Aktion zum Schließungstermin in Moabit - Bezirksbürgermeister: "Widerstand ist Pflicht"

Jazz-Rock vom Lkw-Hänger, revolutionäre Sprüche vom Bezirksbürgermeister und kaltes Büfett für Chefärzte und Verwaltung: So hatten sich die Berliner Gesundheitsverwaltung und Krankenkassen den ersten regulären Juli-Arbeitstag im Krankenhaus Moabit wohl kaum vorgestellt. "Wir bleiben dem Haus verbunden" nannte die Tiergartener Klinik, die zum Ersten des Monats geschlossen werden sollte, ihre gestrige Aktion.

Jazz-Rock vom Lkw-Hänger, revolutionäre Sprüche vom Bezirksbürgermeister und kaltes Büfett für Chefärzte und Verwaltung: So hatten sich die Berliner Gesundheitsverwaltung und Krankenkassen den ersten regulären Juli-Arbeitstag im Krankenhaus Moabit wohl kaum vorgestellt. "Wir bleiben dem Haus verbunden" nannte die Tiergartener Klinik, die zum Ersten des Monats geschlossen werden sollte, ihre gestrige Aktion. Gemeinsam mit dem Internet-Gesundheitsportal Medicine Worldwide hatten Mitarbeiter das Verwaltungsgebäude an der Turmstraße mit einem breiten weißen "Wundverband" umwickelt.

Auf Stoffbinden schrieben dann Hunderte Ärzte, Schwestern, Physiotherapeutinnen und Patienten ihre Protestsprüche. Besonders viel Spaß hatten die Krankengymnastinnen. Sie reimten im Team: "Therapie - so gut wie nie" und "Die Kassen sollen die Finger von uns lassen". Bezirksbürgermeister Jörn Jensen (Grüne), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der gemeinnützigen städtisch-diakonischen Krankenhaus-GmbH, griff tief in den Vorrat der Alt-68er-Sponti-Sprüche. Mit Blick auf die Krankenkassen, die Moabit trotz der ausstehenden gerichtlichen Entscheidung über die Schließungsverfügung des Senats boykottieren, rief er aus: "Wenn Unrecht den Anschein von Recht bekommt, wird Widerstand zur Pflicht." Der ärztliche Direktor Paul Gerhard Fabricius betonte, das Krankenhaus sei dank der Solidarität der niedergelassenen Ärzte "erstaunlich gut belegt".

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