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Krankenschwester-Prozess: Charité will Intensivmedizin umstrukturieren

Nach den Patientenmorden durch die Krankenschwester Irene Becker will die Berliner Charité die intensivmedizinische Versorgung an dem Universitätsklinikum umstrukturieren.

Die Klinikleitung der Charité wird ihre intensivmedizinische Betreuung umstellen. Damit folgt sie den Empfehlungen der Kommission "Patientensicherheit", deren Bericht in Berlin vorgestellt wurde. Geplant ist unter anderem, Stationen fachübergreifend zusammenzulegen. In einem größeren Pflegeteam könne es auch einen Wechsel zwischen stressigem und weniger belastenden Tätigkeiten geben, sagte Kommissions-Leiter Peter Suter.

Generell soll nach den Vorschlägen der Kommission der Austausch zwischen Pflegekräften und Ärzten verbessert werden. Es habe auf der Station von Irene Becker "eine gewisse Betriebsblindheit und Obrigkeitsdenken" gegeben, hieß es. Auch sei ein Mangel an Zivilcourage festgestellt worden.

Krankenschwester beging fünffachen Mord

Wegen fünffachen Mordes an Patienten der Charité hatte das Landgericht Berlin die Krankenschwester Irene Becker Juni zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die heute 55-Jährige zwischen Juni 2005 und Oktober vergangenen Jahres auf der kardiologischen Intensivstation des Universitätsklinikums fünf schwer kranke Menschen mit zu hoch dosierten Medikamenten getötet hat.

In dem Prozess hatten sich deutliche organisatorische Mängel auf der Intensivstation offenbart. Die Klinkleitung hatte daraufhin Ende April eine Untersuchungskommission eingesetzt. Fünf Mitarbeiter wurden mittlerweile versetzt oder vom Dienst beurlaubt, darunter die pflegerische Stationsleitung. (mit ddp)

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