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Berlin: Kreditkarten aus Post geholt - Diebe kauften für zwei Millionen Mark ein

Vor dem Landgericht Berlin mussten sich gestern fünf junge Männer zwischen 23 und 27 Jahren wegen Kreditkartenbetrugs verantworten. Als Schlüsselfigur der Gruppe gilt der ehemalige Postbote Sven M.

Vor dem Landgericht Berlin mussten sich gestern fünf junge Männer zwischen 23 und 27 Jahren wegen Kreditkartenbetrugs verantworten. Als Schlüsselfigur der Gruppe gilt der ehemalige Postbote Sven M., der in 318 Fällen Briefsendungen geöffnet und die darin enthaltenen Karten samt Geheimzahl an sich genommen haben soll. Anschließend, so die Staatsanwaltschaft, habe er sie an die Mitangeklagten weiterverkauft und zum Teil auch selbst damit bezahlt. Insgesamt sollen die fünf Männer Schätzungen zufolge bei ihren Einkaufstouren in Berlin und Brandenburg einen finanziellen Schaden von bis zu zwei Millionen Mark verursacht haben.

Vier der Angeklagten zeigten sich zu Beginn der Verhandlung in den meisten Punkten geständig. René K. hingegen bestritt die meisten der ihm zu Last gelegten Straftaten. Der 27-Jährige soll 50 Kreditkarten erhalten und an Dritte weitergegeben haben. Sein Verfahren wurde daraufhin abgetrennt und zuerst verhandelt. Angesichts der schwierigen Beweislage konnte das Gericht dem 27-Jährigen jedoch nur in 12 Fällen eine Tatbeteiligung nachweisen und verurteilte ihn zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Der Vorsitzende Richter hielt K. zu Gute, dass er frühzeitig aus dem illegalen Kreditkartengeschäft ausgestiegen sei. Allerdings werde der angerichtete Schaden nicht dadurch geringer, dass er Kreditinstitute und keine Einzelpersonen getroffen habe. Der Prozess gegen die übrigen Angeklagten wird in den nächsten Tagen fortgesetzt.

jmw

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