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Kreuzberg: Eltern protestieren gegen Fixerstube

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg plant einen Drogenkonsumraum gegenüber einer Grundschule und einiger Kitas. Das beunruhigt die Anwohner. Es regen sich Proteste.

Die Bezirksvertreter können die besorgten Anwohner nicht wirklich beruhigen: Die Finanzierung des angekündigten „Gesundheits- und Suchthilfezentrums“ in der Reichenberger Straße ist noch unklar. Das erklärte Gesundheitsstadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke) in einer voll besetzten Bürgerversammlung am Donnerstagabend in Kreuzberg. Die Veranstaltung wurde von der Niederlausitz-Grundschule ausgerichtet: Seit bekannt geworden ist, dass der Bezirk in der Reichenberger Straße 131 – gegenüber der Grundschule und einiger Kitas – einen Drogenkonsumraum plant, regt sich lautstarker Protest in der Elternschaft. Medienvertreter schloss der Schulleiter „aus Rücksicht vor den Bürgern“ von der Versammlung aus.

Hintergrund des Konflikts: Weil die Suche nach einer Bleibe für die Fixpunkt-Einrichtung aus der Dresdener Straße bislang erfolglos war, hat der Bezirk sich dafür entschieden, ein kaum genutztes Schulgebäude per Liegenschaftsfonds an die Aidshilfeorganisation „Zuhause im Kiez“ zu verkaufen – unter der Auflage, an Fixpunkt zu vermieten. Zwar sei der Vertrag noch nicht unterschrieben, so Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne), doch die Entscheidung dafür wurde im Bezirk bereits gefällt.

Um die Befürchtungen der Bewohner abzumildern, hatte Mildner-Spindler erklärt, dass ein „integriertes Gesundheitszentrum“ geplant sei. Der Senat finanziert bislang nur vier Stunden Öffnungszeiten für den Drogenkonsumraum pro Tag. „Ob vom Bezirk Zuschüsse kommen, ist von den Haushaltsberatungen in 2010 abhängig“, sagt der Stadtrat. „Mal schauen, ob das klappt“. fat

Fatina Keilani

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