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© dpa

Kreuzberg: Merkel besucht Wohnprojekt für Aids-Kranke

Angela Merkel unterstützt den Kampf gegen Aids. In Kreuzberg besucht die Bundeskanzlerin das Wohnprojekt "Zuhause im Kiez" in der Reichenberger Straße.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Donnerstag in Berlin-Kreuzberg das Wohnprojekt "Zuhause im Kiez“ (ZIK) für Aids- und Hepatitis-C-Kranke besucht. Bei ihrer Visite wollte sie Gespräche mit mehreren Bewohnern führen und sich über deren Situation informieren. Ihr gehe es vor allem um die praktische Arbeit mit den betroffenen Menschen und den Helfern, sagte die Bundeskanzlerin zu Beginn des Besuches.

Seit 1989 versorgt die gemeinnützige Gesellschaft Aids- und Hepatitis-C-Erkrankte mit Wohnungen, wenn nötig auch mit dauerhafter Betreuung. Derzeit umfassen die insgesamt zehn ZIK-Projekte in Berlin etwa 450 Wohnungen. In der von Merkel besuchten Niederlassung in der Reichenberger Straße werden derzeit 27 Aids-Patienten betreut und gepflegt. Mit einem öffentlichen Café "Orangerie“ im Erdgeschoss des Hauses ist das Projekt eigenen Angaben zufolge in die Nachbarschaft integriert.

Leben "in der Mitte der Gesellschaft"

Kooperationspartner von ZIK ist die Deutsche Aids-Stiftung. ZIK-Geschäftsführer Christian Thomes sagte, der Besuch der Kanzlerin bei Menschen mit Aids zeige den Betroffenen, "dass sie nicht am Rand, sondern in der Mitte der Gesellschaft leben“. Er warnte gleichzeitig davor, dass das Problem von Hepatitis-C-Infektionen bislang unterschätzt werde. Die Infektionsrate liege zehn Mal höher als bei HIV. Insgesamt seien in Deutschland bis zu 500 000 Menschen mit Hepatitis-C infiziert.

In Deutschland leben nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 63.500 Menschen mit HIV oder Aids. Die Zahl der Neuinfizierten lag im vergangenen Jahr konstant bei 3000. Der erste dokumentierte Fall der Immunschwächekrankheit trat in der Bundesrepublik 1982 auf. In Berlin wurden bislang 5794 Aids-Fälle diagnostiziert. Mehr als 3300 der Erkrankten starben. Bundesweit wird die Zahl der Menschen, die der Krankheit zum Opfer fielen, auf 27.000 geschätzt. (ml/ddp)

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