zum Hauptinhalt

Berlin: Kreuzberg will den Coffeeshop Entscheiden kann

die BVV aber nicht allein.

Von Fatina Keilani

Angesichts der massiven Drogenprobleme am Görlitzer Park will der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg jetzt selbst kontrolliert Drogen abgeben. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschloss am Mittwochabend, beim zuständigen Bundesamt eine Sondergenehmigung dafür zu beantragen. Das Projekt wäre nach Angaben des Bezirks bundesweit einzigartig. Der Senat lehnt den Plan allerdings ab. Eine Sprecherin von Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) sagte: „Es ist rechtlich nicht möglich, einen solchen Coffeeshop zu eröffnen, da dies gegen das Betäubungsmittelgesetz verstößt.“ Dieser Auffassung ist auch Justizsenator Thomas Heilmann (CDU).

Die Idee stammt von Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). „Als nächstes werden wir eine Arbeitsgruppe einrichten, die aus Suchtexperten, Ärzten und Juristen besteht und die den Antrag auf Sondergenehmigung formulieren soll“, sagte Herrmann am Donnerstag. Dann werde der Antrag beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) gestellt. Laut Gesetz kann eine Ausnahme nur „zu wissenschaftlichen oder anderen im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken erteilt werden“. Die Idee sei, den Markt auszutrocknen, indem man Cannabis und Hasch kontrolliert abgebe.

Die Polizei versuche seit langem und mit massiver Präsenz, den Drogenhandel einzudämmen, und es gelinge ihr nicht, sagte Herrmann. Laut Innenverwaltung hat die Polizei in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 7800 Einsatzkräftestunden am Görlitzer Park geleistet und dabei 561 Ermittlungsverfahren eingeleitet. „Nur mit Razzien wird sich die Szene nicht verdrängen lassen“, sagt auch Innensenator Frank Henkel (CDU). Das Konzept eines Coffeeshops lehnt er jedoch ab. Fatina Keilani

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false